Podcast#271 – Im Vertrauen bleiben, wenn alles unsicher ist

7. November 2025

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Im Vertrauen bleiben, das klingt einfach, fast poetisch. Doch wer es wirklich lebt, weiß: Vertrauen ist kein Zustand, den man einmal erreicht und dann behält. Es ist eine bewusste Entscheidung, immer wieder loszulassen, wenn die Angst anklopft. Eine Entscheidung, sich selbst zu halten, während das Leben sich verändert.

Gerade in Beziehungen zeigt sich, wie tief unser Vertrauen wirklich reicht. Wenn jemand sich zurückzieht, wenn Pläne anders laufen, wenn Unsicherheit entsteht, dann wird unser Nervensystem aktiviert. Der Impuls, zu kontrollieren oder zu verstehen, wird laut. Doch wahres Vertrauen bedeutet, nicht mehr alles kontrollieren zu müssen, um sich sicher zu fühlen. Es heißt, bei sich zu bleiben, auch wenn es gerade unsicher ist.

Dieser Beitrag lädt dich ein, Vertrauen als Weg zu verstehen, als innere Haltung, die dich stabil macht, egal was im Außen geschieht. Wir betrachten, wie sich emotionale Abhängigkeit und alte Bindungsmuster auf dein Vertrauen auswirken, warum es so schwer ist, die eigene Wahrheit zu leben, ohne sich ständig erklären zu müssen, und wie du Schritt für Schritt lernst, Kontrolle loszulassen, ohne dich ausgeliefert zu fühlen.

Vertrauen beginnt in dir selbst

Vertrauen ist kein Geschenk, das dir jemand macht. Es ist eine innere Qualität, die wächst, wenn du dich selbst kennenlernst, dir zuhörst und lernst, dich zu halten, besonders in Momenten, in denen das Außen schwankt.

Wenn Vertrauen wankt und was dahinter steckt

Oft glauben wir, Vertrauen ginge verloren, weil jemand uns enttäuscht hat. Doch meist wackelt das Vertrauen, weil eine alte Wunde berührt wird. Das Gefühl, nicht sicher zu sein, nicht gesehen zu werden oder verlassen zu werden. Diese alten Emotionen aktivieren unser Nervensystem, und plötzlich übernehmen alte Schutzstrategien die Kontrolle: Rückzug, Kontrolle, Anpassung.

Wenn du lernst, innezuhalten, anstatt reflexartig zu reagieren, beginnst du, im Vertrauen zu bleiben. Du erkennst: Es ist nicht die Situation, die dich verunsichert. Es ist das Gefühl, das in dir auftaucht. Und dieses Gefühl darf da sein. Du musst es nicht sofort lösen oder verstehen. Allein diese innere Erlaubnis, einfach zu spüren, schafft Stabilität. Reflexionsimpuls: Wann hast du zuletzt versucht, durch Kontrolle Sicherheit zu schaffen?
Und was wäre passiert, wenn du stattdessen einfach bei dir geblieben wärst?

Vertrauen und Selbstwert – zwei Seiten derselben Kraft

Es ist fast unmöglich, anderen zu vertrauen, wenn du dir selbst nicht vertraust. Wenn dein inneres Fundament wackelt, wird jede Unsicherheit im Außen zur Bedrohung. Deshalb ist Vertrauen immer auch ein Ausdruck deines Selbstwertgefühls. Selbstwert bedeutet: „Ich weiß, wer ich bin, unabhängig davon, wie andere mich sehen.“ Wenn du dich selbst ernst nimmst, brauchst du niemanden mehr, der dich bestätigt. Dann kannst du in Beziehungen bleiben, ohne dich zu verlieren.

Oft entsteht emotionale Abhängigkeit, wenn wir unser Selbstwertgefühl an das Verhalten des anderen koppeln. Dann glauben wir: „Ich bin nur okay, wenn er bleibt.“ Doch wahres Vertrauen sagt: „Ich bin okay, auch wenn sich etwas verändert.“ Dieses innere Wissen gibt dir Ruhe und paradoxerweise macht es echte Nähe überhaupt erst möglich.

Vertrauen in den Prozess – bei dir und bei anderen

Vertrauen heißt nicht, alles schönzureden. Es heißt, anzuerkennen, dass Leben Bewegung ist und dass jeder Mensch seinen eigenen Rhythmus hat. Du darfst andere ihre Prozesse durchlaufen lassen und zwar in ihrem Tempo. Wir alle wünschen uns, dass andere schneller erkennen, fühlen oder heilen. Vor allem dann, wenn ihr Verhalten in uns Schmerz auslöst. Vielleicht kennst du das: Jemand zieht sich zurück, und du möchtest reden, verstehen, etwas klären. Doch Vertrauen bedeutet, diesen Drang loszulassen.

Auch der andere darf seinen Weg gehen. Du bist nicht verantwortlich für seinen Lernprozess. Wenn du versuchst, ihn zu beschleunigen, nimmst du ihm und dir die Möglichkeit, zu wachsen. Im Vertrauen bleiben heißt: Du hältst die Spannung aus, ohne in Aktionismus zu verfallen. Du bleibst bei dir, während du die Freiheit des anderen respektierst. Diese Haltung ist Ausdruck innerer Reife und sie verändert Beziehungen tiefgreifend. Vertrauen bedeutet, Raum zu lassen, für den anderen, aber auch für das Leben selbst.

Kontrolle loslassen – ohne dich ausgeliefert zu fühlen

Kontrolle loslassen – ohne dich ausgeliefert zu fühlen

Kontrolle gibt uns das Gefühl von Sicherheit. Doch sie ist trügerisch. Denn je mehr du versuchst, Dinge zu kontrollieren, desto mehr verlierst du die Verbindung zu dir.
Loslassen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von innerer Stärke. Es bedeutet, den Fluss des Lebens anzuerkennen, statt ihn zu bekämpfen. Es ist das stille Wissen: „Ich kann halten, was sich zeigt, auch, wenn ich den Ausgang nicht kenne.“ Das hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun. Du bleibst präsent, offen und verbunden und du kämpfst nicht mehr gegen das, was ist. Vertrauen verwandelt Kontrolle in Hingabe.

Vertrauen leben – in Kommunikation, Grenzen und Wahrheit

Vertrauen ist kein Gedanke, sondern eine Haltung, die du lebst. Es zeigt sich darin, wie du sprichst, fühlst, Grenzen setzt und wie du mit dir selbst umgehst. Die eigene Wahrheit leben, ohne dich ständig erklären zu müssen, durchbricht alte Muster. Wenn du aus Angst vor Ablehnung immer wieder deine Gefühle rechtfertigst, verlierst du dich in der Anpassung. Du erklärst, entschuldigst, relativierst und entfernst dich dabei von dir selbst. Doch im Vertrauen bleiben bedeutet, deine Wahrheit zu leben, auch wenn andere sie nicht verstehen. Es heißt: Ich darf meine Perspektive haben, ohne sie beweisen zu müssen.

Viele Frauen, die sich fragen „Wie werde ich ernst genommen?, übersehen, dass es nicht um das Außen geht. Es beginnt in dir. Du wirst ernst genommen, wenn du dich selbst ernst nimmst. Wenn du aufhörst, deine Wahrheit kleinzureden, entsteht natürliche Autorität, leise, aber klar. Nimm dir einen Moment und sprich laut aus, was du wirklich fühlst, ohne Begründung. Nur für dich. Spür, wie sich deine Wahrheit anfühlt, wenn sie Raum bekommt.

Grenzen setzen aus Vertrauen, nicht aus Angst

Viele Menschen setzen Grenzen, um sich zu schützen. Aus Angst vor Überforderung oder Ablehnung. Doch Vertrauen-basiertes Grenzen-Setzen fühlt sich anders an: Ruhig, klar, ohne Härte. Wenn du im Vertrauen bist, sagst du Nein, ohne Schuldgefühle. Du weißt, dass dein Nein kein Angriff ist, sondern Ausdruck deiner Würde. Du musst dich nicht mehr rechtfertigen oder erklären. Wer sich fragt: „Warum kann ich nicht nein sagen?“, erkennt oft, dass dahinter das Bedürfnis steckt, gemocht zu werden. Doch Vertrauen sagt: Ich darf unangenehm sein. Ich darf echt sein. Ich darf für mich stehen. Aus dieser Haltung entsteht emotionale Sicherheit. In dir und in deinen Beziehungen.

Vertrauen im Alltag – wie du innere Ruhe kultivierst

Vertrauen ist kein einmal erreichter Zustand, sondern eine tägliche Praxis. Es wächst nicht in den Momenten, in denen alles leichtläuft, sondern gerade dann, wenn das Leben dich herausfordert. Je bewusster du diese Phasen nutzt, desto stärker wird dein inneres Fundament. Oft glauben wir, das Leben „teste“ uns. In Wahrheit hält es uns nur einen Spiegel hin: Wo fehlt uns noch Vertrauen? Wo greifen alte Überlebensstrategien?
Wenn dich etwas triggert, reagiert nicht dein Verstand, sondern dein Nervensystem. Es erinnert sich an frühere Momente, in denen du dich machtlos oder verlassen gefühlt hast. Vertrauen aufzubauen heißt deshalb, dein System neu zu programmieren. Mit Sicherheit statt Kontrolle.

Im Vertrauen zu bleiben bedeutet nicht, Emotionen zu unterdrücken. Es heißt, sie zu halten, ohne dass sie dich übernehmen. So entsteht emotionale Reife: Du spürst Angst, aber du handelst nicht aus ihr heraus. Du fühlst Schmerz, aber du verlierst dich nicht in ihm. Du erkennst: Ich bin größer als das, was ich gerade fühle.

Beziehungen als Übungsfeld für Vertrauen

Beziehungen als Übungsfeld für Vertrauen

Beziehungen sind das ehrlichste Trainingsfeld. Wenn du in Verbindung bleibst, während dein Gegenüber eigene Themen durchläuft, lernst du, dich selbst zu halten. Das ist nicht immer angenehm, aber heilsam. Du erkennst: Du kannst Nähe zulassen, ohne dich aufzugeben. Du darfst Raum geben, ohne dich zu verlieren. Erinnerung: Der Prozess des anderen ist nicht dein Beweis, sondern sein Weg. Dein Vertrauen erlaubt ihm, seinen Rhythmus zu finden und dir, innerlich frei zu bleiben.

Es gibt Tage, an denen das Vertrauen bröckelt. Du zweifelst, willst zurück in alte Muster, suchst Sicherheit im Außen. Das ist menschlich. Der Schlüssel liegt darin, dich nicht zu verurteilen. Auch das ist Vertrauen zu wissen, dass du nicht perfekt sein musst. In solchen Momenten hilft es, dich mit der Erde zu verbinden: Barfuß laufen, tief atmen, spüren. Der Körper ist immer im Hier und Jetzt, während der Verstand in Vergangenheit und Zukunft reist. Jede Rückkehr in den Körper ist eine Rückkehr ins Vertrauen.

Vertrauen als Lebenshaltung

Mit der Zeit wirst du merken, dass Vertrauen still wird. Es braucht keine großen Worte, keine Beweise. Es zeigt sich in deiner Art zu atmen, zu sprechen, zu lieben.
Du wirst weicher, nicht schwächer. Du reagierst langsamer, hörst besser zu, spürst tiefer.
Du lebst aus dem Wissen: Das Leben ist nicht gegen mich, es formt mich. Das ist die Essenz von Vertrauen. Eine stille Stärke, die dich trägt, auch wenn alles andere wankt.

Fazit

Im Vertrauen bleiben heißt, dich selbst zu halten, während sich das Leben bewegt. Es heißt, dich nicht mehr über Kontrolle oder Anpassung zu stabilisieren, sondern über innere Sicherheit. Wenn du erkennst, dass du andere nicht lenken musst, um dich gut zu fühlen, entsteht Frieden. Du beginnst, das Leben nicht mehr zu fürchten, sondern zu umarmen, mit all seinen Rhythmen, Pausen und Wendungen. Vertrauen ist kein Ziel. Es ist ein Weg, auf dem du dir selbst immer näher kommst. Und mit jedem Schritt wächst dein Mut, dich dem Leben hinzugeben, so, wie es ist.

Häufige Fragen (Q&A)

Was bedeutet emotionale Abhängigkeit wirklich?

Emotionale Abhängigkeit entsteht, wenn du dein inneres Gleichgewicht von der Reaktion anderer abhängig machst. Du suchst Sicherheit im Außen, statt sie in dir zu finden. Der Ausweg beginnt, wenn du lernst, Gefühle zu halten, ohne sofort zu reagieren. So wächst Vertrauen. Erst in dich, dann in das Leben selbst.

Wie kann ich mein Selbstwertgefühl stärken?

Wie kann ich mein Selbstwertgefühl stärken? Diese Frage erreicht mich immer wieder. Selbstwert wächst durch Selbstachtung, nicht durch Anerkennung. Wenn du dich ernst nimmst, deine Grenzen respektierst und dich nicht ständig erklären musst, stärkst du dein inneres Fundament. Dieses Gefühl von Stabilität ist die Basis dafür, im Vertrauen zu bleiben, unabhängig davon, wie andere reagieren.

Was heißt es, die eigene Wahrheit zu leben?

Die eigene Wahrheit zu leben bedeutet, authentisch zu sein, auch wenn es unbequem ist. Du hörst auf, dich kleinzumachen oder anderen zu gefallen. Stattdessen sprichst du, fühlst und handelst in Einklang mit dir. Vertrauen bedeutet hier: Ich darf echt sein, auch wenn das bedeutet, nicht immer verstanden zu werden.

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

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