Podcast#250 – Trigger in Beziehungen – Geschenk oder Warnsignal?

13. Juni 2025

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden. Mehr Informationen

Trigger in Beziehungen sind oft das, was uns den Boden unter den Füßen wegzieht. Ein Wort, ein Blick, ein Verhalten – und plötzlich sind wir nicht mehr die erwachsene, reflektierte Version von uns selbst, sondern ein verletztes inneres Kind, das mit Flucht, Angriff oder Rückzug reagiert. Viele Menschen nehmen diesen Moment als Zeichen dafür, dass etwas mit der Beziehung nicht stimmt. Doch was, wenn genau hier der größte Schatz verborgen liegt? Was, wenn Trigger in Beziehungen keine Fehler sind, sondern Wegweiser? In diesem Beitrag beleuchten wir, woher Trigger kommen, wie wir mit ihnen umgehen können und warum sie sogar Teil gesunder Beziehungen sein können.

In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:

  • Was sind Trigger in Beziehungen?
  • Wenn toxische Beziehungen anklopfen
  • Liebe braucht Wachstum und Wachstum braucht Schmerz

Woher Trigger kommen und wo sie gespeichert sind

Trigger sind nicht neu. Sie entstehen in unserer frühesten Prägung, oft noch bevor wir Worte für unsere Gefühle hatten. Sie sitzen in unserem emotionalen Gedächtnis, im limbischen System unseres Gehirns, und speichern Erfahrungen, die von unserem Nervensystem als bedrohlich oder schmerzhaft eingestuft wurden. Das können Momente emotionaler Vernachlässigung, Überforderung, Ängste oder auch Grenzverletzungen gewesen sein.

Wenn ein gegenwärtiges Erlebnis diesem alten Muster ähnlich ist, wird es „getriggert“ – wie ein Alarmknopf, der uns unbewusst in Alarmbereitschaft versetzt. Unser Körper, unser Nervensystem, erinnert sich schneller als unser bewusster Verstand. Deshalb fühlen sich Trigger so existenziell an. Sie sind keine Übertreibung, sondern gespeicherte Überlebensmuster. Gerade in engen Beziehungen, wo wir uns öffnen, zeigt sich das. Eine scheinbar banale Bemerkung kann eine uralte Wunde berühren. Doch das bedeutet nicht, dass der andere etwas falsch gemacht hat. Es bedeutet, dass etwas in uns gesehen und geheilt werden möchte.

Was sind Trigger in Beziehungen?

Im Kern bedeutet ein Trigger in Beziehungen etwas, das tief in uns einen Knopf drückt – einen emotionalen, körperlichen oder mentalen „Knopf“ aus der Vergangenheit. Vielleicht spürst du, wie dein Herz schneller schlägt, wenn bestimmte Worte fallen, oder dein Körper pulsiert, wenn Nähe entsteht. Es ist, als hättest du ein unsichtbares Drehbuch abgespielt, in dem du schon wusstest, wie die Szene endet. Trigger erinnern an frühere Momente, in denen du dich verletzt, nicht gesehen oder verlassen gefühlt hast. Sie sind nicht immer dramatisch – manchmal ist es ein kleines Gefühl, das du nicht gleich einordnen kannst. 

Doch gerade diese Subtilität macht sie so bedeutsam: Wenn du diese Präsenz eines Triggers tief genug anerkennst, erkennst du, wie dein Nervensystem reagiert, wenn es noch im alten Alarmmodus ist. In toxischen Beziehungen können Trigger Symptome dafür sein, dass Grenzen verletzt werden – doch auch in gesunden Beziehungen tauchen sie auf. Der Unterschied liegt darin, was du damit tust. Wenn du bewusst reagierst, wenn du Verantwortung übernimmst, kann ein Trigger ein Tor sein. Ein Tor zu echter Erkenntnis, tiefer Selbstreflexion und spiritueller Entwicklung. Wenn du es ignorierst, erlebst du wieder und wieder dasselbe Thema. Dann geraten deine Beziehung und du selbst in alte Muster. Dann stehst du wieder im Drama – statt in deiner Kraft.

Projektionen erkennen und zu sich zurückholen

Wenn wir in Beziehungen getriggert werden, ist es oft nicht nur die Situation im Außen, die unsere Reaktion auslöst – sondern das, was wir hineinprojizieren. Projektionen sind psychologische Schutzmechanismen: Wir schreiben anderen Menschen unbewusst Gedanken, Absichten oder Eigenschaften zu, die in Wirklichkeit mit unseren eigenen inneren Anteilen zu tun haben. Gerade in intimen Beziehungen ist das häufig: Der Partner antwortet nicht auf eine Nachricht – und sofort glaubst du, dass er dich ignoriert, dich nicht liebt oder etwas im Schilde führt. Doch was du in ihm siehst, ist oft ein Teil von dir selbstDeine eigene Angst, nicht wichtig zu seindeine alte Verletzung aus einer früheren Beziehungdeine Überzeugung, übersehen zu werden.

Diese Projektionen sind tief eingebettet in unsere inneren Kindanteile, in Prägungen aus früheren Beziehungen – oft auch aus toxischen Beziehungen, in denen emotionale Verwirrung, Kontrolle und Unsicherheit Alltag waren. Der erste Schritt zur Heilung ist immer: Innehalten. Spürst du Wut, Enttäuschung, Misstrauen? Frag dich: Sehe ich ihn gerade – oder sehe ich ein Bild, das aus meiner Vergangenheit stammt? Diese Ehrlichkeit mit dir selbst ist Gold wert. Denn jedes Mal, wenn du eine Projektion erkennst, holst du deine Kraft zu dir zurück. Statt den anderen verändern zu wollen, kannst du dich fragen: Was genau in mir reagiert hier gerade? Was braucht dieser Anteil von mir – an Sicherheit, an Klarheit, an Präsenz? Je klarer du zwischen dem Jetzt und dem Damals unterscheiden kannst, desto weniger bist du ausgeliefert. So entsteht echte Selbstverantwortung, du kannst Kontrolle loslassen und beginnst, Stabilität und Sicherheit aufzubauen – in dir selbst, nicht mehr nur im Außen.

Trigger in Beziehungen – Geschenk oder Warnsignal?

Trigger in Beziehungen – Geschenk oder Warnsignal?

Jeder Trigger in Beziehungen kann sich wie ein heißer Stein anfühlen – wenn er dich in der Brust trifft, weißt du: Hier liegt eine unerlöste Geschichte, die erzählt werden will. Im besten Fall wird dieser Moment nicht zur Falle, sondern zur Einladung: Zur Selbsterkenntnis. Stell dir vor, er sagt: „Schau hin, das bist du noch nicht los.“ Das Verhalten deines Partners wirkt dann nur als Katalysator – die wahre Wunde liegt in dir. In diesen Augenblicken bietet sich dir die Chance, alte Glaubenssätze zu entlarven: Das Gefühl, nicht genug zu sein, nicht liebenswert zu sein, nicht gesehen zu werden. Wenn du das erkennst, fällt ein Teil dieser Last einfach ab, und du kannst neu wählen.

Du wirst dir bewusst: Dein Nervensystem ist Höchstleistung gewohnt – Stressmodus. Doch du darfst aussteigen. Statt emotionaler Unruhe setzt du auf Klarheit. Du lernst, dein System zu beruhigen und nicht jedes Signal als Notfall zu interpretieren. Das ist wie ein Muskeltraining für deine Seele. Je öfter du erkennst: „Das bin nicht wirklich ich. Ich bin nicht die Gesamtheit dessen, was da gerade auftaucht,“ desto sicherer wirst du in dir. Und desto fähiger bist du, auch mit verletzlichen Emotionen präsent zu bleiben – statt aus ihnen auszubrechen. Wenn ihr als Paar diese Ebene erreicht, entwickelt sich echte Gemeinschaft. Denn Heilung geschieht nicht im Alleinsein, sondern im vertrauensvollen Teilen dessen, was war – und dessen, was gerade ist.

Wenn toxische Beziehungen anklopfen

Nicht jeder Trigger ist ein Geschenk. Manchmal geben uns Trigger wichtige Hinweise: Dass wir in eine toxische Beziehung geraten sind. Diese Warnsignale sind deutlich stärker. Wenn du mehrfach spürst, dass du dich verbiegen musst, deine Stimme nicht gehört wird, dein Selbstwert immer wieder geprüft wird – dann sind Trigger nicht mehr Wegweiser, sondern Red Flags. Vielleicht erscheint dieser Partner anziehend – wegen seiner Dominanz, seiner Besonderheit oder seines Charismas – doch hinter der Fassade verbergen sich Muster von Kontrolle, Manipulation oder emotionaler Abhängigkeit. Hier geht es nicht länger um Selbstheilung, sondern um Selbstschutz.

Dein Nervensystem reagiert in solchen Beziehungen oft mit Symptomen wie Schlafproblemen, Antriebslosigkeit oder emotionaler Lähmung. In solchen Kontexten ist es wichtig, deinen inneren Radar anzuschalten. Was richtet sich gegen dich? Welcher Anteil spricht in dir, sobald Nähe entsteht? Die Reaktionen sind kein Ausdruck deiner Schwäche – sondern deines Systems, das sagt: Hier stimmt etwas nicht. Und du darfst lernen, diesem Impuls zu folgen. Denn Liebe, die nährt, brennt dich nicht aus. Sie wärmt. Und zwar alle Beteiligten. Wenn Trigger immer wieder zu Angst oder Ohnmacht führen, dann ist es kein Heilfeld mehr – sondern ein Abgrenzungsfeld. Und dort geht es darum, klare Grenzen zu setzen oder die Beziehung zu verlassen. Es geht nicht um Schuld. Es geht um deine Widerstandskraft gegen toxische Beziehungen und Dynamiken.

Trigger in Beziehungen: Vom Schmerz zur Klarheit 

Wenn du erkennst, dass ein Trigger nicht nur ein altes Gespür ist, sondern dein aktuelles Wachstumsfeld, dann beginnt der wichtigste Teil: Bewusst zu handeln – nicht als Reaktion, sondern als Entscheidung. Vielleicht merkst du, wie dein Nervensystem in den alten Modus switcht und in dir alte Muster hochkommen. Dann kannst du diese aktiv loslassen, das ist die Kunst: Du atmest tief, spürst in den Körper, sagst dir: „Ich bin okay. Ich bin nicht im Kampf mit mir selbst.“ Und gleichzeitig erlaubst du dir, deinem Partner zu begegnen: „Ich spüre in mir eine alte Wunde.“

In einem liebevollen Gespräch könnt ihr die Zone gemeinsam erkunden: „Das Thema Nähe macht mich…“. Damit setzt du nicht Kontrolle ein, sondern ein Feld des Vertrauens – und nicht ein Feld aus Flucht oder Kampf. Wenn du merkst, dass ein Trigger dich ins Angstdrama befördert, setze einen Anker. Du kannst dir sagen: „Ich bin sicher in mir.“ Du kümmerst dich um dich – indem du deinem inneren Kind begegnet, statt ins Außen zu flüchten. Du schaffst so Raum für deine Präsenz und für echte Verbindung – auch in der Triggerzone.

Stabilität und Sicherheit aufbauen

Stabilität und Sicherheit aufbauen

Stabilität und Sicherheit aufbauen, ist das tragende Fundament in dir und für jede Beziehung, die du führst. Wenn du in Partnerschaften wachsen möchtest, brauchst du das Fundament: Deine eigene Stabilität. Sie entsteht im Alltag – durch echte Rituale, klare Kommunikation, liebevolle Selbstbegegnungen. Wir bauen dieses Fundament, indem wir uns selbst täglich fragen: Was brauche ich – unabhängig vom anderen? Es ist nicht egoistisch, sondern die Voraussetzung für echte Partnerschaft. Wenn du weißt, was dich erdet – Natur, Schreiben, Meditation, ein Spaziergang – kannst du auch in Beziehungsphasen, in denen Trigger kommen, wieder zu dir selbst zurückkehren.

Du schaffst dir deine eigenen sicheren Räume – ein festes Inneres Zuhause, dem nichts und niemand schadet. Und indem du deine Grenzen hältst – sanft, aber entschlossen – signalisierst du auch deinem Gegenüber, dass seine Trigger dich nicht länger destabilisieren müssen. So wird eure Beziehung zu einem Ort, an dem Verantwortung und Freiheit Platz haben. Und nicht zu diesem wilden Karussell, in dem alte Muster im Kreis laufen. Stabilität und Sicherheit sind kein Zustand. Sie sind deine Entscheidung – jeden Tag. Und du darfst sie spüren. Als Resultat entsteht Partnerschaft, in der Nähe nicht zu Enge wird.

Liebe braucht Wachstum und Wachstum braucht Schmerz

Liebe ist kein Entdeckungsurlaub. Sie ist ein fortwährender Wachstumsprozess. Wenn Trigger kommen, heißt das nicht immer Drama – aber es heißt: „Hier wächst du.“ Wenn du den Schmerz als Teil der Reise annimmst, wird Beziehung zu einer Schule des Herzens. Es gibt keine garantierte Leichtigkeit. Aber es gibt Tiefe, menschliche Größe, ein echtes Willkommen – auch für Schatten. Wenn du lernst: Ich bin sanft mit mir, auch wenn ich hart reagiere, dann veränderst du deine Energie. Und sobald du das innerlich lebst, werden Beziehungen leichter. Nicht weil nichts mehr wehtut, sondern weil du nicht mehr gegen dich selbst kämpfst. Das ist der Unterschied. Partnerschaft wird dann kein Ponyhof, sondern ein Boot auf See, das wir im Inneren bereit sind zu fahren. Und der Ballast wird weniger. Und die Tiefe wird tiefer. So wird endlich alles gut. Und wir lieben nicht nur mit Hoffnung, sondern mit ganzem Gewahrsein.

Wenn du getriggert wirst, bleib bei dir

In Momenten, in denen dich etwas im Außen stark bewegt, erinnere dich daran: Nicht der andere ist das Problem. Dein Trigger zeigt dir, wo du dich selbst noch nicht ganz gesehen hast. Schließ für einen Moment die Augen. Atme tief ein und aus. Und frage dich ganz ehrlich: Was genau in mir fühlt sich gerade bedroht oder verletzt? Wovor habe ich in diesem Moment am meisten Angst? Wen sehe ich da gerade wirklich – die Person vor mir oder ein Bild aus meiner Vergangenheit? Was würde mein erwachsenes Ich jetzt brauchen, um sich sicher zu fühlen? Wenn du bereit bist, hör auf zu kämpfen. Mit dem anderen. Mit dir selbst. Mit der Geschichte. Und fang an zuzuhören. Denn dein Trigger ist nicht dein Feind – er ist eine Einladung, deine tiefsten Wunden zu umarmen und dich selbst Stück für Stück zurück nach Hause zu holen. Heilung beginnt nicht im Außen. Heilung beginnt in dir.

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

Für Heldinnen

Du möchtest eine Schritt für Schritt Anleitung, um deinen Narzissten loszulassen? Ich habe für dich einen Onlinekurs, die Heldinnenreise. Diese wunderschöne Reise gibt dir alle Tools mit an die Hand, um dir dein selbstbestimmtes Leben aufzubauen.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert