Podcast#267 – Sich ständig erklären müssen
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Sich ständig erklären müssen – ein Muster, das viele Frauen begleitet, wenn sie beginnen, ihren eigenen Weg zu gehen. Vielleicht kennst du das: Du entwickelst dich weiter, siehst Dinge klarer, handelst bewusster und plötzlich fühlt es sich an, als müsstest du dich ständig rechtfertigen. Dein Umfeld versteht dich nicht mehr. Manche reagieren irritiert, andere ziehen sich zurück. Und du ertappst dich dabei, wie du erklärst, relativierst und versuchst, verstanden zu werden, nur um dich am Ende leer und missverstanden zu fühlen.
In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, wie du dich aus diesem Muster befreist, warum es so schwer ist, sich nicht zu rechtfertigen, was dahintersteckt, und wie du in deine Klarheit und Ruhe findest, selbst wenn andere dich nicht sehen.
- Der tiefe Ursprung, sich ständig erklären zu müssen
- Warum sich ständig erklären müssen dich schwächt
- Deine Neuausrichtung und innere Klarheit
Warum wir das Bedürfnis haben, sich ständig erklären zu müssen
Wir alle wollen verstanden werden. Wir wünschen uns, dass andere unsere Entscheidungen, Gefühle und Grenzen nachvollziehen können. Doch wenn du das Gefühl hast, dich ständig erklären zu müssen, hat das oft wenig mit den anderen zu tun und viel mit einem alten inneren Muster. Es ist der Versuch, Kontrolle zu behalten, gemocht zu werden oder Missverständnisse zu vermeiden. Oft entsteht dieses Verhalten aus früheren Erfahrungen, in denen du dich nicht gesehen oder ernst genommen gefühlt hast. Vielleicht wurdest du als Kind für deine Gefühle kritisiert oder musstest dich rechtfertigen, um Anerkennung zu bekommen. Irgendwann hast du gelernt: „Ich muss mich erklären, damit andere mich verstehen, sonst verliere ich Verbindung.“ Doch das, was dich früher geschützt hat, hält dich heute klein.
Wenn sich ständig erklären müssen zur Gewohnheit wird
Sich ständig erklären zu müssen kann sich subtil anfühlen. Es zeigt sich in Sätzen wie:
„Ich wollte das ja nicht so sagen, aber …“
„Ich hoffe, du verstehst das richtig …“
„Ich mach das nicht aus Egoismus, sondern weil …“
Jedes Mal, wenn du dich rechtfertigst, trittst du ein Stück zurück von deiner inneren Klarheit. Es ist, als würdest du sagen: „Ich glaube selbst noch nicht ganz an das, was ich fühle.“ Und genau das spürt dein Umfeld. Viele Frauen, mit denen ich im Coaching arbeite, erzählen, dass sie sich besonders im familiären Umfeld oder in Freundschaften immer wieder erklären. Sie wollen Harmonie bewahren oder Missverständnisse vermeiden. Doch was dadurch entsteht, ist das Gegenteil von Nähe: Eine unterschwellige Distanz, weil du nicht wirklich du selbst bist.
Der tiefe Ursprung, sich ständig erklären zu müssen
Hinter dem Bedürfnis, sich ständig erklären zu müssen, steckt oft die Angst, falsch verstanden oder abgelehnt zu werden. Viele Frauen, die innerlich stark gewachsen sind, erleben, dass ihr Umfeld auf diese Veränderung verunsichert reagiert. Und genau dort entsteht das Spannungsfeld: Du willst dir treu bleiben, aber gleichzeitig dazugehören.
Ich kenne diesen Konflikt sehr gut. Als ich begann, mich zu verändern, klarer zu kommunizieren, Grenzen zu setzen und alte Muster loszulassen, merkte ich, wie unruhig mich die Reaktionen anderer machten. Ich wollte, dass alle mich verstehen, dass niemand denkt, ich sei „anders geworden“. Doch dieses Bedürfnis war nichts anderes als Angst vor Ablehnung. Erst als ich begann, diese Angst anzuschauen, wurde mir klar: Ich muss mich nicht mehr erklären, um gesehen zu werden. Ich darf einfach ich sein, auch wenn das für andere unbequem ist.
Lass die Kontrolle los
Sich ständig erklären zu müssen ist nicht nur anstrengend, es raubt dir Energie, Selbstvertrauen und innere Ruhe. Denn jedes Mal, wenn du dich rechtfertigst, stellst du dich unbewusst in eine untergeordnete Position. Du versuchst, dich verständlich zu machen für Menschen, die dich vielleicht gar nicht wirklich verstehen wollen.
Doch das Erklären ist nicht nur ein Verhalten, sondern eine Strategie: Ein Versuch, das Außen zu kontrollieren. Wenn du glaubst, dass andere dich verstehen müssen, um dich anzunehmen, begibst du dich in eine permanente innere Anspannung. Du bist ständig im Kopf, analysierst jede Reaktion und entfernst dich immer weiter von deiner eigenen Klarheit.
Warum sich ständig erklären müssen dich schwächt
Wenn du dich ständig erklären musst, verlierst du mit der Zeit dein Gespür dafür, was du wirklich willst. Du fängst an, dich selbst zu zensieren, in Gesprächen, Entscheidungen und sogar in deinen Gefühlen. Aus der Angst, etwas falsch zu machen, formulierst du vorsichtiger, weicher, diplomatischer. Doch die Wahrheit ist: Menschen, die dich lieben und respektieren, brauchen keine Rechtfertigung. Sie spüren, wer du bist, auch ohne Erklärung.
Ich erinnere mich an eine Phase, in der ich fast jedes Gespräch innerlich nachbearbeitet habe: „Hätte ich das anders sagen sollen?“, „War das zu direkt?“, „Hoffentlich hat er das nicht falsch verstanden.“ Ich merkte, wie viel Kraft es kostete, ständig in dieser gedanklichen Kontrolle zu bleiben. Es war ein unsichtbares Gefängnis. Erst, als ich begann, bewusst nicht mehr zu erklären, fühlte ich mich wieder frei.
Kontrolle loslassen und innerlich sicher werden
Sich ständig erklären zu müssen ist letztlich ein Symptom von Unsicherheit. Wenn du innerlich stabil bist, brauchst du keine Erklärungen mehr. Kontrolle loslassen heißt nicht, gleichgültig zu werden. Es bedeutet, Vertrauen zu entwickeln: In dich selbst, in deine Entscheidungen, in dein Gefühl. Kontrolle entsteht, wenn du versuchst, das Außen zu managen, weil du im Inneren noch Zweifel trägst. Doch je mehr du dich nach außen absicherst, desto weiter entfernst du dich von deinem Inneren. Die Lösung liegt also nicht in besseren Argumenten oder Erklärungen, sondern in innerer Stabilität.
Ich habe irgendwann gemerkt: Ich kann Menschen nicht überzeugen, mich zu verstehen. Und ich muss es auch nicht. Denn das, was wirklich zählt, ist meine eigene Klarheit. Wenn ich innerlich sicher bin, strahle ich diese Sicherheit aus und brauche keine Rechtfertigung mehr. Am Anfang fühlt es sich ungewohnt an, dich nicht zu erklären. Vielleicht kommt Schuld hoch, Scham oder das Gefühl, egoistisch zu sein. Doch genau hier beginnt der Wandel. Wenn du in einem Gespräch das Bedürfnis spürst, dich zu rechtfertigen, atme kurz durch. Erlaube dir, die Stille auszuhalten. Du wirst merken: Du musst nichts mehr beweisen. Du darfst einfach stehen bleiben in deiner Wahrheit. Mit der Zeit wird es leichter. Du wirst spüren, wie sich innerer Frieden einstellt. Du redest weniger, aber alles, was du sagst, hat mehr Gewicht.
Deine Neuausrichtung und innere Klarheit
Wenn du aufhörst, dich ständig erklären zu müssen, entsteht etwas, das viele Frauen lange nicht mehr gespürt haben: Ruhe. Plötzlich brauchst du keine Bestätigung mehr von außen, um dich richtig zu fühlen. Du beginnst, dir selbst zu glauben und genau da beginnt Neuausrichtung. Diese Phase ist kein leichter, aber ein kraftvoller Prozess. Denn das Loslassen des Rechtfertigens bedeutet auch, dich von alten Rollen zu lösen: Der angepassten, der verständnisvollen, der immer verfügbaren Frau. Es ist eine Rückkehr zu dir selbst. Zu deinem inneren Kompass.
Die Erkenntnis: Ich muss niemandem mehr etwas beweisen
Sich ständig erklären zu müssen, entsteht oft aus dem tiefen Wunsch, gesehen zu werden. Doch wahre Sichtbarkeit entsteht nicht durch Worte, sondern durch Präsenz. Wenn du aufhörst, dich zu rechtfertigen, beginnst du, dich selbst wirklich zu spüren und diese Energie verändert alles. Ich erinnere mich an den Moment, als ich zum ersten Mal in einem Gespräch einfach still blieb. Früher hätte ich mich erklärt, verteidigt oder abgeschwächt. Doch diesmal nicht. Ich blieb ruhig, klar, verbunden mit mir. Und in dieser Stille spürte ich, wie viel Kraft in Nicht-Erklärung liegt. Ab diesem Moment brauchte ich keine Zustimmung mehr, um mir sicher zu sein. Das war der Beginn meiner Neuausrichtung. Nicht durch Kampf, sondern durch innere Entschiedenheit.
Neuausrichtung beginnt mit Vertrauen
Der Weg aus dem Muster, sich ständig erklären zu müssen, führt über Vertrauen, vor allem in dich selbst. Vertrauen bedeutet: Du hältst deine Entscheidungen aus, auch wenn andere sie nicht verstehen. Du bleibst bei dir, selbst wenn dein Umfeld irritiert reagiert. Viele meiner Coachingteilnehmerinnen erleben genau hier ihre größte Herausforderung. Sie fühlen sich missverstanden, belächelt oder kritisiert, weil sie neue Wege gehen. Doch was sie dabei lernen, ist unbezahlbar: Stabilität kommt nicht daher, dass alle dich verstehen. Sie entsteht, wenn du dich selbst nicht mehr verlässt. Deine Neuausrichtung braucht keine Erklärungen, sondern Bewusstsein. Wenn du dir selbst vertraust, wird dein Umfeld entweder mitwachsen oder sich neu sortieren. Beides ist richtig.
Dein Erklärmodus verliert an Bedeutung, sobald du in deiner inneren Klarheit ankommst. Dann wird dein Leben ruhiger, echter, freier. Du sprichst weniger, aber was du sagst, kommt aus Tiefe. Du erklärst dich nicht mehr, du verkörperst, wer du bist. Innere Klarheit bedeutet, dass du deine Wahrheit kennst, auch wenn niemand sie bestätigt. Dass du Entscheidungen triffst, die sich richtig anfühlen, auch wenn sie nicht logisch erscheinen. Und dass du Menschen loslässt, die dich nur dann akzeptieren, wenn du dich klein machst. Diese Klarheit ist kein lauter Zustand. Sie ist still, stabil und stark. Sie sagt: „Ich weiß, wer ich bin, und ich muss es nicht mehr erklären.“
Fazit & Ausblick:
Sich ständig erklären zu müssen ist ein Zeichen dafür, dass du dich noch beweisen willst. Doch du musst dich niemandem mehr beweisen. Nicht deiner Familie, nicht deinem Umfeld, nicht einmal dir selbst. Der Moment, in dem du beginnst, dich nicht mehr zu rechtfertigen, ist der Moment, in dem du frei wirst. Du vertraust darauf, dass dein Weg richtig ist, auch wenn ihn andere nicht verstehen. Du erkennst, dass Liebe, Respekt und Verständnis nicht erkämpft werden müssen. Sie entstehen, wenn du authentisch bist. Erklärung ist ein Versuch, verstanden zu werden. Klarheit ist das Bewusstsein, dich selbst zu verstehen. Und das ist die tiefste Form von Frieden, die du dir schenken kannst.
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Häufige Fragen (Q&A)
Wie kann ich Kontrolle loslassen, ohne mich ausgeliefert zu fühlen?
Kontrolle loslassen bedeutet nicht, passiv zu werden. Es heißt, Vertrauen zu lernen. Oft halten wir Kontrolle fest, weil wir Angst vor Unsicherheit haben. Doch wirkliche Sicherheit entsteht nicht im Außen, sondern in dir. Wenn du beginnst, dich selbst zu halten, in deinen Emotionen, in deiner Wahrheit, in deinem Rhythmus, brauchst du weniger Kontrolle.
Mach kleine Schritte: Erlaube dir, nicht alles sofort zu wissen. Spüre in dich hinein, bevor du handelst. Und erinnere dich: Kontrolle ist ein Schutzmechanismus, Vertrauen ist Heilung.
Wie kann ich mein Nervensystem regulieren, wenn alte Muster mich überfluten?
Dein Nervensystem regulieren heißt, deinem Körper beizubringen, dass du in Sicherheit bist, auch wenn es sich gerade anders anfühlt. Wenn dich Trigger, alte Verletzungen oder Konflikte überfordern, hilft es, in kleine, bewusste Körperwahrnehmung zu gehen: Atme tief, lege eine Hand auf dein Herz, spüre den Boden unter deinen Füßen.
Diese Momente senden deinem Nervensystem das Signal: Ich bin hier. Ich bin sicher. Mit der Zeit entsteht ein neues Fundament. Du reagierst weniger impulsiv, bleibst präsenter und gewinnst innere Ruhe zurück.
Wie werde ich ernst genommen, wenn ich mich verändere?
„Wie werde ich ernst genommen?“ ist eine Frage, die viele Frauen begleitet, wenn sie beginnen, authentischer zu leben. Der Schlüssel liegt darin, dich selbst ernst zu nehmen. Deine Grenzen, deine Bedürfnisse, deine Wahrheit. Wenn du klar bist, spüren das andere. Du musst nicht lauter werden, um gehört zu werden. Du darfst leiser werden und echter. Präsenz entsteht nicht durch Beweisen, sondern durch innere Überzeugung. Wenn du deine Haltung verkörperst, folgt der Respekt von außen automatisch.
Von Herz zu Herz, deine Martina
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