Podcast#219 – Loslassen! Eine innere Reise, die in den Neuanfang führt
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Loslassen – ein Wort, das auf den ersten Blick einfach und unkompliziert klingt, doch viele von uns wissen, wie komplex und vielschichtig das Thema wirklich ist. Loslassen ist nicht nur eine Handlung, sondern ein Prozess, eine innere Reise, die Mut, Vertrauen und Geduld erfordert. Es bedeutet, Kontrolle abzugeben, Dinge anzunehmen, wie sie sind, und oft auch, sich von belastenden Erwartungen oder Beziehungen zu lösen. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Was bedeutet Loslassen wirklich, und wie kann man lernen, es zu praktizieren? Ich möchte mit dir die Essenz des Loslassens und beleuchten, warum es uns oft so schwerfällt und wie es unser Leben verändern kann.
In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:
- Was bedeutet Loslassen wirklich?
- Durch Loslassen in die Stärke kommen
- Der Prozess des Loslassens
Was oftmals falsch verstanden wird beim Loslassen
Viele verbinden mit dem Loslassen nur das „Weggeben“ von etwas oder das Überwinden negativer Erfahrungen. Doch das Loslassen umfasst weit mehr als das bloße Loswerden unangenehmer Gedanken oder Erinnerungen. Tatsächlich steckt dahinter eine tiefere transformative Kraft, die oft unterschätzt wird. Denn Loslassen verändert nicht nur die Beziehung zu Dingen oder Personen – es verändert uns selbst. Loslassen wird häufig als „Aufgeben“ verstanden – als Verlust von etwas Wertvollem. Doch Loslassen muss nicht bedeuten, dass man etwas vollkommen hinter sich lässt oder dass es keinen Wert mehr hat. In vielen Fällen bedeutet Loslassen eher eine Umstellung der inneren Haltung: Wir akzeptieren, dass wir bestimmte Dinge nicht ändern oder kontrollieren können, und beginnen ohne diese ständige Kontrolle zu leben.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Beziehung zu Menschen. Loslassen heißt nicht zwangsläufig, dass wir den Kontakt abbrechen müssen, sondern dass wir aufhören, Erwartungen oder Vorstellungen an diese Person zu knüpfen. Dadurch lassen wir Raum für eine natürlichere, authentischere Verbindung, die uns und die andere Person nicht mehr einengt. Loslassen ist somit auch ein Schlüssel zu emotionaler Unabhängigkeit. Ein Beispiel: Jemand, der emotional unabhängig ist, kann konstruktive Kritik annehmen, ohne dass diese ihn emotional aus der Bahn wirft. Das Loslassen dieser Abhängigkeit von äußerer Bestätigung führt zu inneren Frieden und einer tiefen Zufriedenheit, die nicht von den Umständen abhängig ist. Toxische Beziehungen fallen an dieser Stelle raus. Hier wird permanent kritisiert, was zu einem emotionalen Ausnahmezustand führt.
Was bedeutet Loslassen wirklich?
Loslassen ist in seiner einfachsten Form die Fähigkeit, sich von Dingen, Menschen oder Vorstellungen zu trennen, die uns im Leben zurückhalten. Doch hinter diesem einfachen Konzept steckt eine komplexe Mischung aus emotionalen, mentalen und manchmal auch physischen Prozessen. Es geht nicht darum, etwas zu vergessen oder zu verdrängen. Im Gegenteil: Loslassen bedeutet, etwas anzunehmen, wie es ist, und es dennoch gehen zu lassen, um Raum für neue Erfahrungen und Möglichkeiten zu schaffen. Das Loslassen kann viele Facetten haben. Es kann bedeuten, eine vergangene Beziehung zu akzeptieren, die man nicht mehr ändern kann, oder einen alten Job, der nicht mehr erfüllend ist, hinter sich zu lassen. Es kann auch bedeuten, sich von einem alten Glaubenssatz oder einer Selbstwahrnehmung zu lösen, die einen im Alltag beschränkt. Letztendlich ist Loslassen ein Schritt in Richtung Freiheit und inneren Friedens.
Loslassen ist eng mit Selbstfürsorge verbunden, denn oft halten wir an Dingen, Menschen oder Gedanken fest, die uns nicht guttun. Diese emotionale Last kann sich auf unser Wohlbefinden auswirken, indem sie Stress, Angst und sogar körperliche Beschwerden verursacht. Loslassen bedeutet, die Verantwortung für unser eigenes Wohl zu übernehmen und bewusst zu entscheiden, was uns guttut und was nicht. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Umgang mit toxischen Beziehungen. Manchmal bleiben wir in ungesunden Beziehungen, aus Angst, allein zu sein oder jemanden zu enttäuschen. Doch das Loslassen solcher Verbindungen ist ein Akt der Selbstfürsorge und des Respekts für das eigene Wohlbefinden. Indem wir uns von solchen Belastungen befreien, geben wir uns die Chance, in einem gesünderen Umfeld zu wachsen und zu gedeihen.
Durch Loslassen in die Stärke kommen
Das Leben ist voller Veränderungen, und jede Veränderung bringt Unsicherheiten mit sich. Loslassen ist eine Art, diese Veränderungen anzunehmen und sich anzupassen, anstatt an Vergangenem festzuhalten. Dadurch wird unsere Resilienz, also unsere Fähigkeit, mit Widrigkeiten umzugehen und uns von Rückschlägen zu erholen, gestärkt. Menschen, die gut im Loslassen sind, haben oft eine höhere Resilienz. Sie sind besser in der Lage, Herausforderungen als vorübergehend und lösbar zu betrachten, anstatt sich von ihnen überwältigen zu lassen. Ein guter Loslassprozess kann dazu führen, dass man weniger lange in negativen Emotionen verharrt und schneller wieder zu einem Zustand des inneren Friedens zurückfindet.
In unserem Leben begegnen uns viele Menschen, die sich an Perfektionismus oder unrealistischen Zielen festklammern. Sie sind bestrebt, immer „besser“ oder „erfolgreicher“ zu sein, ohne sich selbst jemals als „genug“ zu empfinden. Loslassen bedeutet, sich von dieser Selbstkritik und den unrealistischen Erwartungen zu befreien und sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist.
Selbstakzeptanz ist die Fähigkeit, sich mit all seinen Schwächen und Stärken anzunehmen. Das bedeutet nicht, dass man aufhört, sich weiterzuentwickeln, sondern dass man nicht länger aus einem Gefühl des Mangels heraus handelt. Loslassen befreit uns von dem Zwang perfekt sein zu müssen, und erlaubt uns, in einem Zustand des Friedens mit uns selbst zu sein. Durch verschiedene Loslassprozesse konnte ich verinnerlichen: „So, wie sich ein anderer Mensch mir gegenüber verhält, hat mehr mit ihm zu tun als mit mir.“
Loslassen ist keine Schwäche, sondern ein Akt der Stärke und des Vertrauens
Ein zentraler Aspekt des Loslassens ist das Vertrauen – in sich selbst, in den Lebensfluss und oft auch in das Unbekannte. Wenn wir loslassen, wissen wir meist nicht genau, was als Nächstes kommt. Dies erfordert Vertrauen in den eigenen Weg und die Zuversicht, dass sich die Dinge so entwickeln, wie sie sollen. Loslassen lehrt uns, dass wir nicht alles kontrollieren müssen und dass es in Ordnung ist, Dinge einfach geschehen zu lassen. Wenn wir uns dieser Philosophie hingeben, erleben wir häufig, dass sich Türen öffnen, die vorher verschlossen waren. Es ist, als ob das Leben uns die Möglichkeit gibt, neue Wege zu gehen, sobald wir den Mut aufbringen, alte Muster und Überzeugungen hinter uns zu lassen.
Viele Menschen denken, dass Loslassen ein Zeichen von Schwäche ist, als ob man eine Herausforderung nicht meistern könnte. Doch das Gegenteil ist der Fall. Loslassen erfordert Mut, Selbstbewusstsein und innere Stärke. Es bedeutet, sich den eigenen Gefühlen und Ängsten zu stellen und sie zu akzeptieren. Das Loslassen von Dingen, die uns schaden, zeigt, dass wir uns selbst wertschätzen und nicht länger in einer Situation verharren, die uns Kraft und Lebensfreude raubt. Starke Menschen erkennen, wann sie loslassen müssen, und sind bereit, diesen Schritt zu gehen, selbst wenn es schmerzhaft oder beängstigend ist. Indem sie loslassen, zeigen sie nicht nur Mut, sondern auch die Fähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und dem Leben zu vertrauen.
Warum fällt Loslassen so schwer?
Der Hauptgrund, warum wir Schwierigkeiten haben loszulassen, liegt in unserer menschlichen Natur. Wir sind Gewohnheitstiere und oft daran gewöhnt, uns an das Bekannte zu klammern, selbst wenn es uns schadet. Loslassen bedeutet, die Kontrolle aufzugeben – und das ist etwas, das uns Menschen oft Unbehagen bereitet. Die Angst vor dem Unbekannten blockiert manches Mal das Loslassen. Wenn wir etwas loslassen, bewegen wir uns oft in einen Bereich, der uns unsicher erscheint. Diese Unsicherheit kann beängstigend sein. Wir verbinden bestimmte Erinnerungen und Emotionen mit bestimmten Menschen, Orten oder Dingen. Das Loslassen dieser Dinge kann sich anfühlen, als würden wir ein Stück von uns selbst aufgeben.
Loslassen bedeutet oft die Kontrolle über bestimmte Ergebnisse aufzugeben und darauf zu vertrauen, dass sich alles so entwickeln wird, wie es soll. Manchmal hindert uns unser Ego daran, loszulassen. Wir wollen nicht zugeben, dass etwas nicht funktioniert oder dass wir in einer Situation keine Macht mehr haben. So laufen wir einem Menschen hinterher, der uns immer wieder ablehnt oder kämpfen bis zum bitteren Ende, um den Tatsachen nicht in die Augen zu schauen, dass es längst vorbei ist. Zu sehr tut es weh, anzuerkennen, dass man austauschbar ist, obwohl man irgendwann den Status des „besonderen Menschen“ hatte. Ich kann diesen Schmerz so sehr nachempfinden. Dennoch habe ich dadurch lernen dürfen und verinnerlicht: „Was heute noch ein Ja bedeutet, darf morgen ein Nein werden, wenn sich etwas nicht mehr richtig anfühlt.“ Für mich und mein Gegenüber auch.
Der Prozess des Loslassens
Loslassen ist kein einmaliger Akt; es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Der Weg zu innerem Frieden und Freiheit durch Loslassen kann in mehreren Schritten erfolgen. Der erste Schritt im Prozess des Loslassens ist das Bewusstsein. Wir müssen erkennen, was uns festhält und warum es uns belastet. Vielleicht ist es eine alte Beziehung mit bestimmten Erlebnissen und Erinnerungen, ein vergangener Fehler oder ein unerfüllter Traum. Durch das Bewusstwerden dieser Dinge und das Erkennen der damit verbundenen Emotionen legen wir den Grundstein für den Loslassprozess. Oft versuchen wir, schmerzhafte Erlebnisse oder Fehler zu verdrängen. Doch die Verdrängung führt nicht zur Befreiung, sondern eher zur inneren Blockade. Annehmen bedeutet, dass wir den Schmerz oder die Enttäuschung zulassen und die damit verbundenen Gefühle akzeptieren. Nur wenn wir etwas annehmen, können wir es wirklich loslassen.
Loslassen erfordert, dass wir uns mit unseren Emotionen auseinandersetzen. Manchmal ist es notwendig, die Trauer, Wut oder Enttäuschung auszuleben, bevor wir wirklich loslassen können. Dies kann durch Gespräche mit Freunden, das Schreiben in einem Tagebuch oder das Erleben von Trauer und Wut geschehen. Wichtig ist, dass wir den Gefühlen Raum geben, damit sie sich lösen können. Der Akt des Loslassens schafft Platz für Neues. Indem wir uns auf das konzentrieren, was uns glücklich macht und erfüllt, können wir das Alte und Belastende leichter loslassen. Diese positive Fokussierung ist ein wichtiger Schritt, um innerlich frei zu werden und sich auf neue Möglichkeiten einzulassen.
Die Vorteile des Loslassens
Die Fähigkeit loszulassen, bringt viele Vorteile mit sich, die sich sowohl auf unsere geistige als auch auf unsere körperliche Gesundheit auswirken. Wenn wir Dinge, Menschen oder Überzeugungen loslassen, die uns zurückhalten, fühlen wir uns freier und leichter. Diese Freiheit bringt oft ein tiefes Gefühl des Friedens und der Zufriedenheit mit sich. Loslassen reduziert den mentalen und emotionalen Ballast, den wir mit uns tragen, und hilft uns, gelassener und weniger gestresst zu sein. Indem wir vergangene Beziehungen loslassen, können wir uns in bestehenden oder zukünftigen Beziehungen offener und freier bewegen. Wir tragen keine Altlasten mehr mit uns herum und sind besser in der Lage, wirklich im Moment zu sein.
Loslassen erfordert Mut und Selbstvertrauen. Jedes Mal, wenn wir etwas loslassen, stärken wir uns selbst und werden widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Herausforderungen. Ich weiß, wie schwer das alles ist. Manches Mal sitzen wir fest und halten an Ungerechtigkeit, Wut und der unendlichen Trauer fest. Es gab Trennungen, da habe ich so viele Monate, teilweise Jahre gebraucht, um vollständig loszulassen. Bei der letzten Trennung war es anders. Zum einen ging diese Beziehung nicht sehr lange und zum anderen habe ich mich gleich in den Rückzug begeben, weil ich wusste, dass mich das Verarbeiten ansonsten noch so lange verfolgen wird. Der Schmerz, die Einsamkeit, die Wut und auch die tiefe Trauer darüber, dass es nicht geklappt hat. Mit Hingabe nahm ich den Loslassprozess an und bin heute sehr froh und dankbar darüber, dass ich es getan habe.
Wie man Loslassen im Alltag integriert
Loslassen muss nicht nur eine einmalige Erfahrung sein – es kann ein Teil unseres täglichen Lebens werden. Meditation ist eine hervorragende Methode, um sich von belastenden Gedanken und Emotionen zu lösen. Durch Achtsamkeitsübungen lernen wir, uns auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und negative Gedanken und Gefühle vorbeiziehen zu lassen, ohne an ihnen festzuhalten. Dankbarkeit hilft uns, den Fokus auf das Positive in unserem Leben zu richten. Wenn wir dankbar sind für das, was wir haben, fällt es uns leichter, uns von dem zu lösen, was wir nicht brauchen. Oft klammern wir uns an negative Gedanken und Sorgen, die keinen realen Einfluss auf unser Leben haben. Indem wir diese Gedanken hinterfragen und durch Positive ersetzen, schaffen wir eine gesündere Geisteshaltung.
Vergebung ist ein wichtiger Bestandteil des Loslassens. Wenn wir anderen und uns selbst vergeben, befreien wir uns von Groll und negativen Emotionen, die uns innerlich festhalten. Das Schreiben in einem Tagebuch kann eine hilfreiche Methode sein, um Gedanken und Gefühle zu verarbeiten und loszulassen. Es hilft, Klarheit zu schaffen und innere Konflikte zu lösen. Loslassen bedeutet, Raum für Neues zu schaffen, Belastungen abzugeben und inneren Frieden zu finden. Es ist ein Prozess, der nicht immer einfach ist, aber uns letztendlich zu mehr Freiheit und Zufriedenheit führt. Indem wir lernen, uns von Vergangenem zu lösen und im gegenwärtigen Moment zu leben, können wir ein erfüllteres und glücklicheres Leben führen.
Von Herz zu Herz, deine Martina
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