Podcast - Narzissmus und toxische Beziehungen. Neue Folge online.

Podcast#153 – Angst vor Ablehnung

28. Juli 2023

Sicherlich kennst du das Gefühl. Die Angst vor Ablehnung. Es ist völlig normal Angst vor Ablehnung zu haben. Viele Menschen haben mit diesem Gefühl zu kämpfen, da sie das Bedürfnis haben, von anderen akzeptiert und gemocht zu werden. Wir wollen uns zugehörig fühlen und haben Angst und so zu zeigen, wie wir sind. Die Angst vor Ablehnung kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel negative Erfahrungen in der Vergangenheit, ein geringes Selbstwertgefühl oder soziale Ängste. Darauf werde ich im weiteren Verlauf eingehen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Ablehnung ein natürlicher Teil des Lebens ist und jeder Mensch in irgendeiner Form damit konfrontiert wird. Es ist unmöglich, von allen Menschen immer und jederzeit akzeptiert zu werden, da jeder seine eigenen Vorlieben, Meinungen und Urteile hat. Das ist total in Ordnung. Mit dir hat es in dem Moment sehr wenig zu tun und viel mehr mit der gegenüberliegenden Seite. Wenn dich jemand ablehnt, hat das nichts damit zu tun, dass du nicht gut genug bist oder dergleichen. Vielmehr resultiert es daraus, dass dein Gegenüber vielleicht andere Wertevorstellungen hat oder an einem völlig anderen Punkt im Leben steht als du. Das persönlich auf sich zu beziehen, sorgt für sehr viel inneres Leid.

Der Anspruch, jedem gefallen zu wollen, ist ein hoher und oft unrealistischer Anspruch, der auf jeden Fall mit der Angst vor Ablehnung verbunden ist. Natürlich wünschen wir uns von anderen gemocht zu werden und positive soziale Interaktionen zu haben. Es wird jedoch problematisch, wenn wir unseren Selbstwert und unser Glück davon abhängig machen, ob wir von anderen akzeptiert werden oder nicht. Der ständige Drang, jedem gefallen zu wollen, kann du Anspannung, Selbstverleugnung und einem Verlust der eigenen Identität führen.

In toxischen Beziehungen oder auch in Freundschaften führt es dann dazu, dass wir uns aufopfern, und in eine emotionale Abhängigkeit geraten können. Die Angst vor Ablehnung oder der Verlassenheitswunde, lässt uns in toxischen Beziehungen verharren, obwohl es gesünder wäre, diese zu verlassen. Es ist hilfreich, realistische Erwartungen zu setzen und anzuerkennen, dass es völlig normal ist, dass manche Menschen uns mögen und andere nicht. Dazu kann auch der Partner gehören, den wir vielleicht irgendwann einmal gefallen haben und auf einmal nicht mehr.

Podcast#153 - Angst vor Ablehnung

Woher kommt die Angst vor Ablehnung?

Die Angst vor Ablehnung kann aus verschiedenen Quellen stammen. Wenn du in der Vergangenheit wiederholt Ablehnung oder Zurückweisung erlebt hast, kann das zu einer Angst vor erneuter Ablehnung führen. Diese negativen Erfahrungen können tiefe emotionale Wunden hinterlassen und das Vertrauen in andere Menschen schwer erschüttern.

Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl neigen oft dazu, sich selbst abzulehnen oder negative Überzeugungen über sich selbst zu haben. Sie fürchten, dass andere ihre negativen Ansichten bestätigen könnten, was zu einer verstärkten Angst vor Ablehnung führt. Soziale Ängste sind stark mit der Angst vor Ablehnung verbunden. Menschen mit sozialen Ängsten haben große Angst davor, in sozialen Situationen negativ bewertet oder abgelehnt zu werden. Sie befürchten, sich peinlich zu verhalten oder nicht den Erwartungen anderer zu entsprechen.

Ebenso können perfektionistische Menschen oftmals viel zu hohe Maßstäbe an sich selbst zu stellen und haben Angst davor, diese nicht zu erfüllen. Sie fürchten, dass sie bei Nichterfüllung dieser Standards, von anderen abgelehnt werden könnten. Diese Angst wird zu einem treibenden Faktor, der sie dazu veranlasst, ständig nach Bestätigung und Anerkennung zu streben. Das ist zum einen sehr anstrengend für die perfektionistische Person und zum anderen auch für das soziale Umfeld.

Unsere soziale Umgebung, wie Familie, Freunde, Schule oder Arbeit, können einen Einfluss auf die Entwicklung von Ängsten haben. Wenn du zum Beispiel in einem Umfeld aufgewachsen bist, in dem Ablehnung oder Kritik stark betont wurden, kann das eine Angst vor Ablehnung verstärken. Auch die Angst vor dem Unbekannten kann das Thema Ablehnung verstärken. Sie kann daraus resultieren, dass wir uns vorstellen, wie schmerzhaft oder peinlich es wäre, von anderen abgelehnt zu werden. Diese Angst kann dazu führen, dass wir uns in unserer Komfortzone zurückziehen und uns neuen sozialen Situationen oder Beziehungen gegenüber nicht öffnen.

Die Angst vor Ablehnung kann dazu führen, dass man sich übermäßig anpasst, um anderen zu gefallen. Man könnte versuchen, die Meinungen und Vorlieben anderer Menschen vor die eigenen zu stellen, um Ablehnung zu vermeiden. Menschen, die mit dieser Angst konfrontiert sind, neigen dazu, sich selbst hart zu beurteilen und ständig an sich selbst zu zweifeln. Sie nehmen Kritik sehr persönlich und fühlen sich schnell abgewertet oder ungeliebt. Das führt zu einer erhöhten Sensibilität gegenüber Kritik und Ablehnung. Selbst geringfügige negative Rückmeldungen können starken emotionalen Stress auslösen.

Liegt die Ursache der Angst vor Ablehnung in der Kindheit?

Liegt die Ursache der Angst vor Ablehnung in der Kindheit?

Ja, die Angst vor Ablehnung kann ihre Wurzeln in der Kindheit haben. In den frühen Entwicklungsstadien spielen Erfahrungen und Beziehungen eine wichtige Rolle, bei der Bildung unserer Emotionen und Einstellungen. Die Art der Bindung, die ein Kind zu seinen primären Bezugspersonen entwickelt, kann ebenso Einfluss auf die Angst vor Ablehnung haben. Wenn ein Kind Unsicherheit oder Ablehnung in der Beziehung zu seinen Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen erfährt, kann es für sich das Gefühl haben, ungeliebt oder unerwünscht zu sein. Diese Erfahrungen führen dann oftmals dazu, dass das Kind im Erwachsenenalter eine erhöhte Angst vor Ablehnung hat.

Wenn ein Kind häufig kritisiert oder abgelehnt wird, sei es von Eltern, Lehrer*innen oder anderen Autoritätspersonen, führt dieses ebenfalls zu einer Angst vor Ablehnung. Das Kind schlussfolgert für sich die Botschaft, dass es nicht gut genug ist oder dass es nicht geliebt oder gemocht wird, wenn es bestimmte Erwartungen nicht erfüllt. Ebenso prägend spielen auch die Erfahrungen mit Gleichaltrigen eine Rolle.

Wenn ein Kind wiederholt Ablehnung, Ausgrenzung oder Mobbing durch andere erfährt, kann dies ebenfalls zu einer starken Angst vor Ablehnung führen. Das Kind wird sich bestimmte Strategien aneignen, um dieser Angst entgegenzuwirken, wie zum Beispiel das Zurückziehen und die Vermeidung sozialer Situationen oder Interaktionen. Die Entwicklung von Ängsten ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen individuellen, familiären und sozialen Faktoren beeinflusst wird. Es ist jedoch möglich, dass frühe negative Erfahrungen und Ablehnung in der Kindheit, die Grundlage für die Entwicklung dieser Ängste legen können.

In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:

  • Angst vor Ablehnung- Wie äußert sie sich?
  • Woher kommt die Angst vor Ablehnung?
  • Wie kann ich die Angst überwinden?

Die Angst vor Ablehnung überwinden

Die Überwindung der Angst vor Ablehnung erfordert Zeit, Geduld und Arbeit an sich selbst. Achte bewusst auf deine Ängste und erkenne, dass sie dich in deinem Leben einschränken. Das Bewusstsein für deine Angst ist der erste Schritt, um sie zu überwinden. Versuche deine Denkmuster zu hinterfragen und zu verändern. Oftmals neigen wir nämlich dazu, Ablehnung als etwas Persönliches zu interpretieren, obwohl sie oft mit den Meinungen und Vorlieben anderer Menschen zu tun hat.

Versuche die Situationen aus einer objektiveren Perspektive zu betrachten und negative Selbstgespräche zu stoppen. Arbeite an deinem Selbstwertgefühl und lerne dich selbst anzunehmen und zu mögen, so wie du bist. Erkenne deine Stärken und Schwächen gleichermaßen an. Fokussiere dich dennoch auf deine Stärken und gleiche nicht ständig deine Schwächen aus. In dem Moment, wo du dich selbst akzeptierst, bist du weder manipulier- noch erpressbar. Narzisstische Menschen zum Beispiel, zielen bewusst auf die Schwächen anderer ab und können so besser kontrollieren oder erpressen.

Mache dir immer wieder bewusst, was du schon alles in deinem Leben erreicht hast und erkenne jeden noch so kleinen Erfolg an. Vielleicht denkst du dir jetzt, dass Eigenlob stinkt. Das Gegenteil ist der Fall! Eigenlob ist zwingend erforderlich, wenn ein gesunder Selbstwert aufgebaut werden soll. Setze dich schrittweise mit deiner Angst vor Ablehnung auseinander. Beginne mit kleinen Schritten, wie zum Beispiel das Äußern deiner Meinung in einer Gruppe oder das Einnehmen einer unbequemen sozialen Situation, wie zum Beispiel vor anderen Menschen zu sprechen.

Mit jeder erfolgreichen Erfahrung wirst du mehr Selbstvertrauen aufbauen und die Angst wird allmählich abnehmen. Sammle positive Erfahrungen, in denen du akzeptiert und geschätzt wirst. Umgebe dich mit unterstützenden und positiven Menschen, die dich ermutigen und deine Individualität respektieren. Sprich mit vertrauenswürdigen Freunden, Familienmitgliedern oder einem Therapeuten, Coach oder Berater über deine Ängste. Manchmal kann es helfen, die Unterstützung anderer zu haben, um sich der Angst vor Ablehnung zu stellen und daran zu arbeiten.

Praktiziere Achtsamkeit und Selbstfürsorge, um Stress abzubauen und dein Wohlbefinden zu verbessern. Dies kann helfen, deine Ängste zu reduzieren und dich darin noch mal mehr unterstützen, dich zu stärken und selbstbewusster zu fühlen. Setz dich bitte nicht unter Druck und beachte dabei, dass die Überwindung der Angst vor Ablehnung ein individueller Prozess ist und jeder Mensch unterschiedliche Strategien benötigt.

Versuche dich mehr und mehr authentisch zu zeigen und verfolge deine eigenen Interessen und Werte, anstatt zu versuchen, dich an die Vorlieben anderer anzupassen. Es macht wirklich keinen Sinn, denn das würde bedeuten, dass du ein fremdbestimmtes Leben führst. Priorisiere deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche und setze klare Grenzen. Erkenne mehr und mehr an, dass du wertvoll und liebenswert bist, unabhängig davon, ob du den Erwartungen anderer entsprichst und ob man dich mag oder eben nicht. Finde Bestätigung und Anerkennung in dir selbst, anstatt sie ausschließlich von anderen zu erwarten.

Konzentriere dich ausschließlich auf Menschen, die dich unterstützen, wertschätzen und dich so akzeptieren, wie du bist. Pflege diese positiven Beziehungen und investiere deine Zeit und Energie in sie, anstatt dich auf die Meinung und den Zuspruch von jedem einzelnen zu konzentrieren. Stelle deine eigenen Werte und Ziele in den Vordergrund. Wenn du dich auf das konzentrierst, was dir wichtig ist, wirst du weniger von der Meinung anderer beeinflusst. Und zu guter Letzt, sei mitfühlend mit dir selbst. Niemand ist perfekt und erlaube dir Fehler zu machen und aus Ihnen zu lernen, anstatt sich selbst dafür zu verurteilen.

Hier kannst du dir diese Podcastfolge anhören:

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Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

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