Podcast#137 – Aufopferung in toxischen Beziehungen
Toxische Beziehungen können oft dazu führen, dass eine Person sich aufopfert oder ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zugunsten ihres Partners aufgibt. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen. Zum einen durch das emotionale Aufopfern. Das bedeutet, dass die Partnerin Ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse zugunsten ihres Partners vernachlässigt.
Sie kann sich bemühen immer für ihren Partner da zu sein, selbst wenn dieses bedeutet, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse hintenanzustellen. Zum anderen kann sie ihre körperlichen Bedürfnisse vernachlässigen, um für ihren Partner da zu sein. Sie kann beispielsweise ihre eigenen Hobbys oder Aktivitäten aufgeben, um mehr Zeit mit ihrem Partner zu verbringen oder ihm bei der Arbeit oder anderen Verpflichtungen zu helfen.
Selbst ihre eigenen finanziellen Bedürfnisse und Wünsche können zugunsten ihres Partners geopfert werden. Sie kann beispielsweise ihre eigenen Ausgaben reduzieren, um ihrem Partner bei finanziellen Schwierigkeiten zu helfen. Im schlimmsten Fall nimmt sie einen Kredit nach dem anderen auf, um ihn finanziell eine Stütze zu sein.
Dieses Aufopfern kann auf kurze Sicht für beide Partner vorteilhaft sein, jedoch auf lange Sicht kann es dazu führen, dass die Beziehung ungesund und unausgeglichen wird. Die aufopfernde Person kann sich erschöpft, unglücklich und unerfüllt fühlen, während der Partner das möglicherweise als selbstverständlich ansieht und Schwierigkeiten hat, die Bedürfnisse seiner Partnerin zu erkennen oder zu erfüllen.
Warum opfern sich Menschen auf?
Es gibt viele Gründe, warum Menschen sich in toxischen Beziehungen aufopfern. Einige Gründe könnten sein:
Ein niedriges Selbstwertgefühl
Menschen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl opfern sich oftmals in toxischen Beziehungen auf, da sie das Gefühl haben, es nicht besser verdient zu haben. Sie können sich auch Sorgen machen, dass sie ansonsten alleine sein werden, wenn sie nicht permanent zur Verfügung stehen oder die Probleme des Partners lösen. Zusätzlich schwingt die Angst vor einer Trennung immer irgendwie mit.
Angst vor Ablehnung
Menschen können sich aus Angst vor Ablehnung oder Verlassenwerden in toxischen Beziehungen aufopfern. Sie können das Gefühl haben, dass sie ohne ihren Partner nicht glücklich sein können oder dass sie alleine nicht in der Lage sind, ihre emotionalen oder finanziellen Bedürfnisse zu erfüllen.
Schuldgefühle
Manche Menschen opfern sich in toxischen Beziehungen aufgrund von Schuldgefühlen auf. Sie können das Gefühl haben, dass sie für das Verhalten ihres Partners verantwortlich sind oder dass sie ihm helfen müssen, selbst wenn es bedeutet, ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen.
Abhängigkeit
Menschen können sich aus Abhängigkeit in toxischen Beziehungen aufopfern. Sie können finanziell oder emotional von ihrem Partner abhängig sein und sich daher nicht in der Lage fühlen, die Beziehung zu beenden.
Hoffnung auf Veränderung
Das Aufopfern kann auch daraus resultieren, weil die Partnerin darauf hofft, dass ihr Partner sich doch noch ändern wird. Sie trägt oftmals die Überzeugung in sich, dass sie die Beziehung retten kann, wenn sie nur hart genug daran arbeitet oder Opfer bringt.
Worin liegt die Ursache der Aufopferung?
Die Ursache dafür, dass Menschen sich in toxischen Beziehungen aufopfern, können vielfältig sein und von Person zu Person unterschiedlich variieren. Hier sind einige mögliche Ursachen:
Frühere Erfahrungen
Menschen, die in der Vergangenheit missbräuchliche oder toxische Beziehungen erlebt haben, können sich in ähnliche Beziehungen wieder hineinziehen oder sich in der Hoffnung auf eine Veränderung opfern. Oftmals haben sie gelernt, dass das Opfern ihrer eigenen Bedürfnisse notwendig ist, um eine Beziehung aufrechtzuerhalten.
Frühkindliche Prägungen
Häufig haben Menschen, die sich aufopfern, schon in der Kindheit gelernt, dass Frauen sich für Männer aufzuopfern haben. Dem Mann muss gedient werden und die eigenen Bedürfnisse müssen hintenangestellt werden. Die Mutter und auch schon die Großeltern haben es vorgelebt und genau diese Muster werden dann von Generation zu Generation weitergetragen.
Persönlichkeitseigenschaften
Einige Persönlichkeitseigenschaften wie Empathie und Hilfsbereitschaft können dazu führen, dass Menschen sich in toxischen Beziehungen aufopfern, da sie sich verpflichtet fühlen, anderen zu helfen, selbst wenn es auf Kosten ihrer eigenen Bedürfnisse und Ressourcen geht.
Unsicherheit und niedriges Selbstwertgefühl
Menschen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl oder Unsicherheiten können sich in toxischen Beziehungen aufopfern, weil sie das Gefühl haben, dass sie es nicht wert sind für ihre eigenen Bedürfnisse einzustehen. Dahinter steckt oftmals das Gefühl gebraucht zu werden, um sich dann wiederum wertvoll zu fühlen.
Wie löse ich mich aus der Aufopferung?
Die Aufopferung in Beziehungen kann ein komplexes Problem sein, das Zeit und Anstrengung erfordert, um es aufzulösen. Zum einen geht es darum Bewusstsein zu schaffen. Das Reflektieren über die eigene Beziehung kann sehr viel Aufschluss darüber geben, warum man sich viel zu oft aufgeopfert hat, um die Beziehung aufrecht zu erhalten. Zusätzlich ist es wichtig in der Tiefe zu verstehen, dass eine gesunde Beziehung aus gegenseitiger Unterstützung und Kompromissen besteht, nicht aus einseitiger Opferbereitschaft.
Die Selbstreflektion ist ein wesentlicher Bestandteil zum Auflösen der eigenen ungesunden Aufopferung. Nimm dir gerne Zeit, um über deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche nachzudenken und was dir vor allem wichtig ist. Mache dir bewusst, dass es in Ordnung ist, deine eigenen Bedürfnisse immer wieder auch in deiner Beziehung zu priorisieren. Du darfst das und das ist für eine gesunde Beziehung auch zwingend notwendig. Vielleicht denkst du dir jetzt, dass das total narzisstisch ist. Die Antwort lautet: Das ist gesunde Selbstliebe!
Und auch wenn du das vielleicht nicht mehr hören oder lesen kannst, ist es wichtig klare Grenzen zu setzen und diese auch zu kommunizieren. Lass deinen Partner wissen, was du akzeptieren kannst und was nicht und sei bitte bereit, jegliche Konsequenzen zu ziehen, wenn deine Grenzen immer wieder überschritten werden.
Betreibe aktive Selbstpflege und sorge gut für dich, indem du dir regelmäßig Zeit für deine Aktivitäten einplanst, die du mit deinen Freunden erlebst, und vor allem dein Wohlbefinden fördern. Je mehr du dich um dich selbst kümmerst, desto mehr wirst du in der Lage sein eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen, ohne dich selbst aufzuopfern.
In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:
- Welche Gründe gibt es, sich aufzuopfern?
- Welche Ursachen liegen zugrunde?
- Was kannst du tun?
Aufopferung hat nichts mit Liebe zu tun
Vielleicht verbindest du Aufopferung mit einem Zeichen von Liebe. Liebe hat jedoch rein gar nichts mit Aufopferung zu tun. Die Aufopferung basiert eher aus einer Angst heraus. „Wenn ich genügend tue, dann werde ich geliebt.“ Ja, so habe ich auch einmal gedacht.
Es ist wichtig zu erkennen, dass das Aufopfern in toxischen Beziehungen langfristig ungesund und unausgeglichen ist und dass es Möglichkeiten gibt aus solchen Beziehungen auszusteigen und Hilfe zu bekommen. Du darfst dich endlich wichtig nehmen und deine eigenen Bedürfnisse respektieren und dich nicht länger von Schuldgefühlen, Angst oder Abhängigkeit leiten lassen.
Du darfst es priorisieren in einer Beziehung ein Gleichgewicht zu finden und sicherstellen, dass ihr beide eure eigenen Bedürfnisse und Wünsche erfüllen könnt und somit eine Bereicherung für eure gemeinsame Beziehung seid. Es findet eine Beziehung auf Augenhöhe statt.
Hier kannst du dir diese Podcastfolge anhören:
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Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina
Für Heldinnen
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Liebe Martina
Ein super mega , hilfreicher Podcast, du hast meine Geschichte erzählt. Das ist die einzige Lösung , Selbstwert.
Lieben Dank
Liebe Inge, ich freue mich, dass dich meine Worte erreicht haben und du dich darin wiederfinden konntest.
Dankeschön für dein Feedback. Herzliche Grüße, deine Martina