Podcast#252 – Innere Leere – Wenn das Gefühl fehlt
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Innere Leere fühlt sich an wie ein dunkler Raum ohne Fenster, ohne Türen, ohne Richtung. Besonders Frauen, die toxische oder einseitige Beziehungen erlebt haben, berichten davon: Ein dumpfes Gefühl, abgeschnitten zu sein – von sich selbst, vom Leben, von anderen. Es ist mehr als ein „nichts fühlen“ – es ist, sich selbst nicht mehr zu spüren. Vielleicht erkennst du dich wieder in diesem Zustand? Dann ist es Zeit, deine innere Leere zu heilen.
In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:
- Wie innere Leere entsteht
- Wie emotionale Verletzungen und Schutzmechanismen dich vom Fühlen abhalten
- Welche konkreten Schritte dich unterstützen, deine Lebendigkeit zurückzugewinnen
Was genau ist innere Leere – und wie zeigt sie sich?
Innere Leere ist ein Zustand emotionaler Taubheit. Du funktionierst – aber du fühlst nicht mehr. Dein Zugang zu Gefühlen wie Freude, Wut, Sehnsucht oder Traurigkeit scheint abgeschnitten. Oft ist innere Leere eine unbewusste Schutzreaktion deines Nervensystems, das dich vor überwältigenden Emotionen bewahren will. Vielleicht hast du in der Vergangenheit gelernt: „Wenn ich fühle, tut es weh.“ Also hast du aufgehört zu fühlen.
Typische Anzeichen innerer Leere:
- Du fühlst dichleer oder taub, obwohl „eigentlich alles okay“ ist.
- Es fehlt ein inneres „Echo“ – du spürst dich nicht.
- Du bistantriebslos, obwohl du Aufgaben hättest.
- Emotionen wie Freude, Traurigkeit oder Begeisterung sind kaum zugänglich.
- Es fühlt sich an wie einedauerhafte Abwesenheit von dir selbst.
- Selbstfürsorge, Kreativität oder Nähe zu anderen fällt schwer.
Wenn du diese Symptome kennst, ist der erste Schritt: anerkennen, was ist – ohne Bewertung. Denn innere Leere ist kein Zeichen dafür, dass du versagt hast. Sie ist ein Hinweis darauf, dass ein Teil in dir auf Heilung wartet.
Wie zeigt sich innere Leere im Alltag?
Im Alltag zeigt sich innere Leere oft darin, dass du zwar funktionierst – aber eher aus Gewohnheit, nicht aus einer echten inneren Verbindung heraus.
Du versuchst, das dumpfe Gefühl durch Ablenkung zu betäuben: Scrollst stundenlang durch Social Media, schaust Serien, isst ohne Hunger oder stürzt dich in die Arbeit – aber nichts davon nährt dich wirklich.
Vielleicht suchst du immer wieder nach Bestätigung von außen, hoffst, dass ein Lob, eine Nachricht oder ein liebevoller Blick die Leere füllt – doch das Gefühl bleibt bestehen. Beziehungen fühlen sich mitunter oberflächlich oder unerfüllt an, selbst wenn du dich bemühst, Nähe herzustellen. Tief in dir spürst du eine Sehnsucht – nach Tiefe, nach echtem Kontakt, nach Sinn. Doch gleichzeitig fehlt dir der Zugang, um herauszufinden, wie du diese Sehnsucht stillen kannst.
Woher kommt das Gefühl der inneren Leere?
Innere Leere ist häufig kein Zufall, sondern ein Schutzmechanismus, der sich früh in deinem Leben entwickelt hat. Vielleicht war es in deiner Kindheit sicherer, dich nicht zu fühlen – weil da Überforderung, emotionale Vernachlässigung oder Schmerz war. Du hast gelernt, dich von deinem innersten Kern zu trennen, um durchzukommen. Anstelle von lebendigem Spüren hast du dir das Funktionieren angeeignet – als Überlebensstrategie. Oft ist dein Nervensystem heute noch im sogenannten „Shutdown“ oder „Freeze“-Zustand: Ein Überbleibsel alter Wunden, die noch unbewusst wirken. Doch genau hier beginnt auch der Weg zurück – zu dir, zu deinem inneren Erleben, zu echter Lebendigkeit.
Toxische Beziehungen verstärken innere Leere
Toxische Beziehungen – also Beziehungen, in denen emotionale Manipulation, Abwertung oder emotionale Abwesenheit dominieren – sind häufige Auslöser für innere Leere. In solchen Beziehungen verlernst du oft, dich selbst wichtig zu nehmen. Du passt dich an, verdrängst deine Bedürfnisse – um Liebe oder Aufmerksamkeit zu bekommen. Über längere Zeit entsteht so ein Zustand emotionaler Selbstverleugnung. Das Resultat: Du verlierst die Verbindung zu dir selbst. Innere Leere entsteht dort, wo du dich verlassen musstest, um im Außen zu „überleben“. Du kannst in einer Beziehung sein und dich trotzdem zutiefst allein fühlen. Du kannst Zuwendung bekommen – und sie trotzdem nicht erreichen, weil etwas in dir schon lange auf Abstand gegangen ist.
Wenn du immer wieder um emotionale Nähe kämpfen musst, dich nicht gesehen oder gehört fühlst, entsteht ein subtiler Schmerz. Du beginnst, dich anzupassen, zurückzunehmen, zu funktionieren. Nicht, weil du das willst – sondern weil dein System gelernt hat: So überlebe ich. Toxische oder einseitige Beziehungen führen oft dazu, dass wir die Verbindung zu uns selbst verlieren. Wir fangen an, uns zu hinterfragen: Bin ich zu empfindlich? Zu bedürftig? Nicht genug? Statt bei uns zu bleiben, richten wir die Aufmerksamkeit nach außen – in der Hoffnung, dort Bestätigung, Zuwendung oder Sinn zu finden. Doch das Gefühl der inneren Leere lässt sich nicht durch Leistung oder Anerkennung füllen. Im Gegenteil: Je weiter wir uns von uns selbst entfernen, desto tiefer wird der innere Hunger.
Wenn die Beziehung dich erschöpft und du dich selbst nicht mehr spürst
Toxische oder einseitige Beziehungen hinterlassen oft nicht nur emotionalen Schmerz – sie erschöpfen dich auf einer tieferen Ebene. Es ist nicht immer das Drama, das dich am meisten zermürbt, sondern die ständige Unsicherheit, das emotionale Hin und Her, das sich wie ein innerer Ausnahmezustand anfühlt. Du wachst morgens auf mit einem Druck auf der Brust. Du fragst dich, ob du wieder zu viel warst. Zu bedürftig. Zu direkt. Du überprüfst dein Verhalten, kreist gedanklich um jedes Gespräch, jede Reaktion. Du versuchst, ruhig zu bleiben, Verständnis zu zeigen – obwohl du dich innerlich leer fühlst. Und während du versuchst, die Verbindung zu retten, verlierst du nach und nach die Verbindung zu dir selbst. Du ignorierst deine Grenzen, weil du Angst hast, dass Rückzug oder Klarheit als Liebesentzug gedeutet wird. Du beginnst, dich zu verbiegen, kleinzumachen oder emotional zu verschließen, um dich zu schützen.
Diese Art von Beziehung schafft ein System in dir, das dich vom eigenen Fühlen abtrennt. Nicht aus Schwäche – sondern, weil dein Körper, dein Nervensystem und deine Psyche irgendwann auf Überleben umschalten. Du funktionierst. Aber du spürst dich nicht mehr. Und genau hier entsteht oft das Gefühl innerer Leere. Denn eigentlich sehnst du dich nicht nur nach der anderen Person – sondern nach dir selbst in dieser Beziehung. Nach dem Gefühl, gesehen zu werden, ohne dich zu verstellen. Nach einem Kontakt, in dem du sein darfst – nicht leisten musst. Der Schmerz, den du empfindest, ist deshalb oft nicht nur Liebeskummer, sondern die Erinnerung daran, wie sehr du dich selbst verlassen hast. Wie oft du geschwiegen hast, obwohl du hättest sprechen müssen. Wie oft du geblieben bist, obwohl dein Inneres längst „Nein“ gesagt hat. Diese Erkenntnis kann wehtun – und zugleich der Wendepunkt sein. Denn in dem Moment, in dem du beginnst, den Fokus von „Was fehlt in dieser Beziehung?“ hin zu „Was brauche ich, um mich wieder lebendig zu fühlen?“ zu verschieben, öffnet sich ein Raum für echte Heilung.
Die Begegnung mit der inneren Leere
Wenn du dich aus einer toxischen oder einseitigen Beziehung gelöst hast – innerlich oder äußerlich – entsteht oft erst einmal Stille. Die Dynamik, die dich so lange beschäftigt, gefesselt, herausgefordert hat, ist plötzlich weg. Und was bleibt, ist nicht immer Erleichterung. Sondern oft ein Gefühl von Leere. Diese Leere ist nicht dein Feind. Sie ist das, was übrigbleibt, wenn du aufhörst, dich über andere zu definieren. Wenn du nicht mehr im Außen suchst, sondern beginnst, nach innen zu lauschen. Doch das ist kein leichter Weg. Denn in der Leere liegt oft alles, was wir jahrelang vermieden haben zu fühlen: Unbeachtete Bedürfnisse. Kindliche Sehnsucht. Unerfüllte Träume. Unverarbeitete Trauer. Gefühle, die vielleicht nie Raum hatten – weil du früh lernen musstest, zu funktionieren.
Innere Leere ist oft ein Zeichen von Disconnection: Du hast dich selbst verloren, weil du so sehr mit Überleben beschäftigt warst. Vielleicht hast du dich in Beziehungen, in Arbeit oder in Erwartungen anderer aufgelöst. Hast deine Bedürfnisse hintenangestellt, um geliebt zu werden. Hast dich angepasst – um nicht verlassen zu werden. Wenn all das wegfällt, bleibt das, was du dir selbst (noch) nicht gibst: Verbindung. Halt. Wärme. Zuwendung. Und genau hier beginnt die eigentliche Reise: Zurück zu dir. Innere Leere ist kein Zeichen von persönlichem Versagen. Sie ist ein Ruf. Eine Einladung, dich selbst auf neue Weise kennenzulernen. Nicht über Leistung. Nicht über Beziehungen. Sondern über Präsenz. Über das stille Sitzen mit dir. Das Aushalten der Stille. Das Wiederentdecken dessen, was dich lebendig macht – auch ohne jemand anderen.
Warum innere Leere dich ruft
Innere Leere fühlt sich oft bedrohlich an – als würde dir der Boden unter den Füßen fehlen. Du funktionierst zwar, aber es ist, als ob du innerlich gar nicht richtig anwesend bist. Dieses Gefühl taucht besonders dann auf, wenn äußere Strukturen wegbrechen oder du mit dir allein bist. Plötzlich ist da nichts außer Unruhe, Schwere oder Taubheit – und der Impuls, sie schnell wieder zu überdecken: Durch Arbeit, soziale Medien, Essen oder andere Menschen. Doch diese Leere ist nicht dein Feind. Sie ist ein Hinweis. Sie zeigt dir, dass etwas in dir nach echter Verbindung sucht – nicht nach Ablenkung, sondern nach Rückkehr. Nach dir. Nach Sinn. Nach echten Gefühlen. Die Leere ist ein Ruf, wieder in Beziehung mit dir selbst zu treten – auch wenn du vielleicht vergessen hast, wie das geht.
Die Leere will nicht gefüllt werden – sie will gefühlt werden. Der erste Schritt auf deinem Weg ist deshalb kein Tun, sondern ein Lassen: Nicht sofort zum Handy greifen, nicht sofort reagieren. Sondern sitzen bleiben. Atmen. Wahrnehmen. Es geht nicht darum, die Leere sofort zu „heilen“. Es geht darum, zu bleiben, wenn du dich am liebsten ablenken würdest. Genau hier beginnt die Verbindung – leise, unspektakulär, aber kraftvoll. Das bedeutet nicht, dass du dich zwingen musst. Es geht um kleine, liebevolle Momente der Zuwendung. Vielleicht nimmst du dir zehn Minuten am Tag, um nur zu spüren: Wie geht es mir gerade wirklich? Vielleicht erlaubst du dir, einen Gedanken nicht wegzuschieben, sondern ihm Raum zu geben. Die Entscheidung, dich nicht mehr zu verlassen – auch wenn es unangenehm wird –, ist der Beginn eines inneren Heimwegs. Ein leiser, ehrlicher Anfang, der dich zurück zu dir führt.
Dein inneres Kind will gesehen und gehört werden
Oft entsteht das Gefühl innerer Leere nicht plötzlich im Erwachsenenleben, sondern hat seine Wurzeln in der Kindheit. Wenn du als Kind erlebt hast, dass deine Gefühle nicht gesehen oder nicht gewürdigt wurden, hat dein inneres Kind gelernt, sich zurückzuziehen. Vielleicht hast du emotionalen Schmerz, Überforderung oder Ablehnung gespürt und dich instinktiv geschützt, indem du dich innerlich „abgeschaltet“ hast. Diese Schutzmechanismen haben dir damals geholfen zu überleben, aber sie blockieren dich heute darin, dich vollständig mit dir selbst zu verbinden.
Innere Kindarbeit bedeutet, diesen zurückgezogenen Teil in dir wieder zu entdecken und anzunehmen. Es geht darum, liebevoll auf dein jüngeres Selbst zuzugehen, das vielleicht verängstigt, traurig oder einsam war. Oft reicht es schon, diese Anteile bewusst wahrzunehmen und ihnen zuzuhören. Was hat dein inneres Kind gebraucht? Welche Sehnsüchte hat es? Welche Verletzungen gilt es anzuerkennen? Wenn du dich auf diese Reise begibst, öffnet sich ein Raum für Heilung. Du kannst alten Schmerz fühlen und ihm erlauben, sich zu zeigen – ohne ihn bewerten zu müssen. Dadurch kann sich dein Nervensystem allmählich beruhigen, und du lernst, dich selbst mit mehr Mitgefühl zu begegnen.
Die Brücke zur Gegenwart bauen
Innere Kindarbeit ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein Prozess. Es geht nicht darum, in der Vergangenheit stecken zu bleiben, sondern darum, alte Wunden bewusst zu machen, um sie in der Gegenwart heilen zu lassen. Indem du dein inneres Kind umarmst, schenkst du dir selbst mehr Selbstliebe und stärkst die Verbindung zu deinem wahren Selbst. So wird die innere Leere nach und nach weniger, weil du dich nicht mehr abgeschnitten fühlst, sondern ganz bist – mit allem, was in dir lebt. Diese Arbeit kann zunächst schwer oder emotional herausfordernd sein, aber sie ist ein kraftvoller Schritt auf deinem Weg aus der Leere hin zu mehr innerer Fülle und Ganzheit.
Selbstfürsorge als Schlüssel
Selbstfürsorge ist weit mehr als nur gelegentliche Verwöhnmomente – sie ist ein essenzieller Bestandteil auf dem Weg aus der inneren Leere. Wenn du dich selbst liebevoll umsorgst, stärkst du deine Verbindung zu dir und deinem Körper. Du signalisierst dir selbst: „Ich bin wichtig, ich verdiene es, gut behandelt zu werden.“ Gerade nach Erfahrungen mit toxischen oder einseitigen Beziehungen ist das oft verloren gegangen oder wurde unterdrückt.
Praktische Selbstfürsorge bedeutet, ganz bewusst kleine Dinge in deinen Alltag einzubauen, die dir guttun und dich nähren. Das kann ein morgendlicher Spaziergang in der Natur sein, um deinen Geist zu klären. Oder eine kurze Meditation, um wieder in deinem Körper anzukommen und den Fokus auf den Moment zu lenken. Vielleicht hilft dir auch eine bewusste Atemübung, wenn die Gedanken sich zu sehr drehen. Wichtig ist, dass diese Rituale regelmäßig und ohne Druck stattfinden – sie sollen dir Freude machen und keinen weiteren Stress erzeugen. Du kannst dir selbst eine Auszeit gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Denn dein Wohlbefinden ist die Grundlage dafür, dass du deine innere Leere heilen kannst.
Grenzen setzen ist auch ein Akt der Selbstfürsoge
Ein oft unterschätzter Aspekt der Selbstfürsorge ist das Grenzen setzen. Lerne, „Nein“ zu sagen, wenn dir etwas nicht guttut, und dich von Menschen oder Situationen zu distanzieren, die deine Energie rauben. Das schützt dich und bewahrt deine Kraft. Es ist ein Zeichen von Selbstrespekt und Selbstliebe, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen. Mach dir bewusst: Selbstfürsorge ist kein einmaliges Event, sondern eine Haltung, die du in deinen Alltag integrierst. Ob du dir Zeit für gesunde Mahlzeiten nimmst, regelmäßig Bewegung machst oder dir Momente der Stille schenkst – all das hilft, deine innere Balance wiederzufinden. Je mehr du dir selbst sorgsam begegnest, desto leichter wird es, dich mit deiner inneren Welt zu verbinden und die Leere zu füllen.
Fazit: Den Weg aus der inneren Leere finden
Die innere Leere, die durch toxische oder einseitige Beziehungen entstehen kann, ist kein Zustand, der für immer bleiben muss und wird. Sie ist ein Signal deines Körpers und deiner Seele, dass etwas nicht stimmt – und gleichzeitig eine Einladung, dich selbst wiederzufinden und zu stärken. Es braucht Mut, diesen Zustand anzuschauen, ihn anzunehmen und aktiv an deiner Heilung zu arbeiten. Dabei sind Selbstfürsorge, bewusste Grenzen und das Erkennen deiner eigenen Bedürfnisse wichtige Wegweiser. Du bist nicht allein – und du trägst alles in dir, was du brauchst, um wieder ganz bei dir anzukommen. Vertraue auf dich, nimm dir die Zeit und den Raum, den du brauchst, und erlaube dir, Schritt für Schritt mehr Leichtigkeit, Freude und echte Verbindung in dein Leben einzuladen. Dein Weg beginnt genau jetzt.
Von Herz zu Herz, deine Martina
Für Heldinnen

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