Podcast#237 – Verlustangst überwinden

14. März 2025

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden. Mehr Informationen

Verlustangst überwinden ist ein Prozess, der uns tief in unsere innersten Ängste und Wünsche führt. Sie ist ein Thema, das viele von uns auf die eine oder andere Weise betrifft – ob in Partnerschaften, Freundschaften oder Familienbeziehungen. Du hast vielleicht auch schon einmal die schmerzhafte Erfahrung gemacht, dass du dich in einer Beziehung unsicher und von der Angst, verlassen zu werden, gelähmt gefühlt hast. Vielleicht hast du dich anklammernd oder ängstlich verhalten, weil du das Gefühl hattest, dass du diese Verbindung um jeden Preis bewahren musst. Ich möchte mit dir darüber sprechen, wie du deine Verlustangst überwinden kannst – und das nicht nur, um dich von dieser Belastung zu befreien, sondern auch, um tiefergehende, stabilere und erfüllendere Beziehungen zu erleben.

In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:

  • Was ist Verlustangst?
  • Nervensystem beruhigen und Beziehungsdynamik verstehen
  • Verlustangst überwinden

Was ist Verlustangst?

Verlustangst ist eine der tiefsten, emotionalen Herausforderungen, mit denen wir uns in Beziehungen konfrontiert sehen können. Sie beeinflusst nicht nur unser Verhalten, sondern auch unsere innere Welt – unser Selbstbild, unser Vertrauen und unsere Fähigkeit, in Beziehungen wirklich zu entspannen. Sie ist oft subtil, aber äußerst wirkungsvoll. Es reicht schon, dass der Partner einen Moment zu lange braucht, um zu antworten, oder dass eine Nachricht unbeantwortet bleibt, und sofort taucht die Frage auf: „Werde ich verlassen?“

Es ist eine Angst, die sehr alt ist und in der Regel tief in uns verwurzelt ist. Sie kann durch vergangene Erfahrungen, durch die Kindheit oder durch frühere Beziehungen geprägt worden sein. Vielleicht wurdest du von wichtigen Personen in deinem Leben enttäuscht oder verletzt, was dazu geführt hat, dass du das Vertrauen in andere und vor allem in dich selbst verloren hast. Aber was, wenn du die Möglichkeit hättest, diese Angst zu erkennen und loszulassen? Was, wenn du lernen würdest, in dir selbst und in der Liebe zu dir selbst den Halt zu finden, den du in anderen suchst?

Ständige Sorge verlassen zu werden

Verlustangst ist die ständige Sorge, von jemandem, der dir wichtig ist, verlassen zu werden. Sie kann sich auf verschiedene Arten zeigen – vom ständigen Bedürfnis nach Bestätigung bis hin zu übermäßiger Eifersucht oder der Tendenz, in Beziehungen auf Teufel komm raus alles richtig machen zu wollen. Verlustangst geht Hand in Hand mit einem tiefen Mangel an Vertrauen – nicht nur in den anderen, sondern oft auch in sich selbst. Es entsteht das Gefühl, dass wir nicht genug sind, so wie wir sind, dass wir die Verbindung zu jemandem nur dann aufrechterhalten können, wenn wir ständig um ihre Aufmerksamkeit und Bestätigung kämpfen.

Diese Angst hat ihren Ursprung nicht selten in frühen Erfahrungen, wie ich es bereits erwähnt habe. Vielleicht war deine Bindung zu deinen Eltern unsicher, vielleicht hast du Ablehnung oder Verlassenheit erlebt. Und während diese Erlebnisse in der Kindheit ihren Ursprung haben, begleiten sie uns oft in späteren Beziehungen. In unserem erwachsenen Leben sind es dann nicht nur die physischen Verluste, die uns ängstigen, sondern auch die emotionalen. Was passiert, wenn wir jemandem zu viel von uns zeigen? Was passiert, wenn wir uns in einer Beziehung verletzlich zeigen? Was passiert, wenn der andere uns nicht mehr so liebt, wie wir sind?

Warum ist Verlustangst so schmerzhaft?

Verlustangst ist schmerzhaft, weil sie unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Sicherheit betrifft – zwei fundamentale Bedürfnisse, die uns tief in unserem Inneren prägen. Wenn diese Bedürfnisse bedroht sind, erleiden wir das Gefühl, dass unser Leben aus den Fugen gerät. Diese Angst stellt uns vor die Wahl: Entweder wir klammern uns fest an der Beziehung, selbst wenn wir spüren, dass sie uns nicht guttut, oder wir lassen los und riskieren den Schmerz der Trennung. Trennung oder Neubeginn? Beide Optionen scheinen schmerzhaft, doch der wahre Schmerz entsteht durch das Gefühl der Ohnmacht, die wir empfinden, wenn wir uns von der Angst treiben lassen. Aber hier ist die entscheidende Frage: Was, wenn wir diese Angst nicht mehr als unsere Wahrheit akzeptieren? Was, wenn wir uns selbst und unsere Bedürfnisse so ernst nehmen, dass wir nicht mehr von der Bestätigung anderer abhängen? Die Lösung liegt nicht darin, die Beziehung zu kontrollieren, sondern in der inneren Arbeit, das Vertrauen in uns selbst zu stärken.

Verlustangst zeigt sich auf unterschiedliche Weise – und oft bemerken wir sie nicht sofort. Vielleicht erkennst du dich in diesen Verhaltensweisen wieder: Du versuchst, deinen Partner oder deine Freunde ständig zu erreichen, um sicherzustellen, dass sie nicht „weg“ sind. Du brauchst ständig Bestätigung, dass sie dich noch lieben und dich nicht verlassen. Du beginnst, alles und jeden zu misstrauen, weil du die Kontrolle über die Beziehung verlieren könntest. Selbst kleine Dinge, wie der Blick auf das Handy, können dich in einen Sturm von Gedanken und Zweifeln versetzen. Du versuchst, die perfekte Partnerin zu sein, die niemals Fehler macht, damit der andere dich nicht verlässt. Du glaubst, dass du nur geliebt wirst, wenn du perfekt bist. Du gehst Konflikten aus dem Weg, aus Angst, dass sie zu einer Trennung führen könnten. Du bist bereit, dich selbst zu verleugnen, nur um Harmonie zu bewahren. All diese Verhaltensweisen entstehen aus der Angst, nicht genug zu sein, oder noch schlimmer, von jemandem verlassen zu werden.

Nervensystem beruhigen & Beziehungsdynamik erkennen

Nervensystem beruhigen & Beziehungsdynamik erkennen

Wenn Verlustangst hochkommt, fühlt es sich oft an wie ein innerer Sturm – das Herz rast, die Gedanken überschlagen sich, und die Angst vor dem Verlassenwerden wird überwältigend. In diesen Momenten ist es entscheidend, dein Nervensystem zu regulieren, bevor du handelst. Denn wenn du aus Angst heraus agierst, wirst du oft genau das tun, was deine Unsicherheit verstärkt: Klammern, dich anpassen oder dich emotional zurückziehen, um dich zu schützen. Das liegt daran, dass Verlustangst eine Stressreaktion ist, die tief in unserem Nervensystem verwurzelt ist. Unser Körper reagiert auf das potenzielle „Verlassenwerden“ so, als wäre es eine lebensbedrohliche Gefahr – selbst wenn wir rational wissen, dass unser Leben nicht davon abhängt. Diese Reaktion stammt oft aus der Kindheit, wenn emotionale Bindungen für unser Überleben essenziell waren. Wenn wir damals erlebt haben, dass Liebe nicht konstant oder verlässlich war, kann unser Nervensystem bis heute darauf mit Alarmbereitschaft reagieren, sobald wir Unsicherheit in einer Beziehung spüren.

Deshalb ist es so wichtig, sich in solchen Momenten aktiv zu beruhigen, anstatt in den Überlebensmodus zu gehen. Eine der wirkungsvollsten Techniken ist bewusste Atmung. Lege eine Hand auf dein Herz und atme tief durch die Nase ein, halte den Atem für einen kurzen Moment und atme dann langsam durch den Mund aus. Verlängere die Ausatmung, um deinem Körper zu signalisieren, dass keine unmittelbare Gefahr besteht. Wiederhole das mehrere Male, bis du merkst, dass sich dein Puls beruhigt. Auch Bewegung kann helfen, dein Nervensystem zu regulieren. Oft bleibt die Angst als Spannung im Körper stecken. Ein Spaziergang an der frischen Luft, Tanzen, leichtes Dehnen oder Schütteln des Körpers kann helfen, diese gespeicherte Energie loszulassen. Wenn du kannst, versuche dich dabei bewusst zu spüren: Wie fühlt sich der Boden unter deinen Füßen an? Welche Geräusche nimmst du wahr? Dies bringt dich aus dem Angstmodus zurück in den gegenwärtigen Moment.

Verlustangst trifft auf Bindungsangst

Diese Muster zeigen sich nicht nur in deinem Verhalten, sondern auch in den Partnern, die du anziehst. Wenn Verlustangst unser Verhalten steuert, suchen wir oft (ohne es zu merken) nach Beziehungen, die unsere Ängste bestätigen. Vielleicht fühlst du dich zu Menschen hingezogen, die schwer greifbar sind, sich mal nähern und dann wieder distanzieren – das verstärkt das Gefühl, um ihre Liebe kämpfen zu müssen. Oder du gerätst immer wieder an Partner die Bindungsangst haben. Das ist kein Zufall. Unser Unterbewusstsein versucht alte emotionale Wunden zu „lösen“, indem es uns ähnliche Erfahrungen wiederholen lässt. Wenn du als Kind zum Beispiel erlebt hast, dass du um Liebe kämpfen musstest, um Aufmerksamkeit zu bekommen, dann kann es sein, dass du dich zu Menschen hingezogen fühlst, bei denen du wieder um ihre Zuneigung ringen musst. Diese Art von Beziehungen fühlt sich „vertraut“ an – nicht, weil sie gesund ist, sondern weil unser Nervensystem sie kennt.

Viele Frauen, die unter Verlustangst leiden, ziehen daher Partner an, die selbst ambivalent sind. Vielleicht sind sie anfangs voller Liebe und Aufmerksamkeit, ziehen sich dann aber plötzlich zurück. Oder sie senden gemischte Signale – mal bist du ihre Priorität, dann wieder scheinen sie emotional unerreichbar zu sein. Das kann dazu führen, dass du dich noch mehr anstrengst, um die Verbindung aufrechtzuerhalten, weil dein Nervensystem gelernt hat, dass Liebe nicht konstant ist. Doch du hast die Möglichkeit, dieses Muster zu durchbrechen. Je mehr du lernst, dein eigenes Nervensystem zu beruhigen und innere Sicherheit in dir selbst zu finden, desto weniger wirst du dich von instabilen oder distanzierten Partnern angezogen fühlen. Stattdessen wirst du Menschen in dein Leben ziehen, die wirklich bereit für Nähe sind – weil du selbst nicht mehr aus Angst, sondern aus Vertrauen handelst.

Durchbrich die toxische Spirale

Der Schlüssel, um aus dieser toxischen Spirale herauszukommen, liegt darin, sich selbst zu verstehen und aktiv an der eigenen emotionalen Sicherheit zu arbeiten. Schaffe Bewusstsein: Erkenne, in welcher Rolle du dich befindest. Spürst du oft die Angst, verlassen zu werden? Oder zieht es dich in Beziehungen, in denen du Nähe irgendwann als belastend empfindest? Nervensystem regulieren: Wie bereits beschrieben, hilft es, dein Nervensystem zu beruhigen, wenn Verlustangst hochkommt, statt impulsiv zu reagieren.

Gesunde Grenzen setzen: Werde dir bewusst, welche Verhaltensweisen in einer Beziehung für dich nicht gesund sind – und bleibe bei dir, anstatt dich an das Verhalten des anderen anzupassen.  Partnerschafts-Muster hinterfragen: Ziehst du immer wieder Partner an, die sich distanziert verhalten? Dann ist es wichtig, diese unbewussten Muster zu durchbrechen und dich für Menschen zu öffnen, die wirklich bereit für Nähe sind. Denn echte Liebe ist kein ständiges Rätselraten. Sie fühlt sich nicht nach Unsicherheit, Angst und Warten an. Sie fühlt sich nach Verlässlichkeit, Vertrauen und gegenseitigem Wachstum an. Und genau das darfst du dir erlauben.

Manipulation erkennen und sich daraus lösen

Verlustangst überwinden und Unabhängigkeit aufbauen

Der wichtigste Schritt, um Verlustangst zu überwinden, liegt nicht darin, den perfekten Partner zu finden, sondern darin, die Beziehung zu dir selbst zu stärken. Wenn du dir selbst Halt gibst, verlierst du die Angst, dass jemand anderes dir diesen Halt nehmen könnte. Um innere Sicherheit zu entwickeln, ist es wichtig, sich selbst die Liebe und Anerkennung zu geben, die man sich von anderen wünscht. Das beginnt damit, bewusst Zeit mit dir selbst zu verbringen und liebevoll mit dir umzugehen. Nimm deine Ängste und Unsicherheiten an, statt sie zu verdrängen oder dich dafür zu verurteilen. Die Arbeit mit deinem inneren Kind kann dir helfen, alte Wunden zu heilen. Frage dich: Welche Worte hättest du als Kind gerne gehört? Welche Sicherheit hättest du dir damals gewünscht? Heute hast du die Möglichkeit, dir diese Sicherheit selbst zu geben.

Viele Frauen, die unter Verlustangst leiden, tragen tief verankerte Überzeugungen in sich: „Ich bin nicht genug“, „Ich muss kämpfen, um geliebt zu werden“ oder „Liebe bedeutet Schmerz“. Doch diese Glaubenssätze sind nicht die Wahrheit – sie sind erlernte Muster, die du verändern kannst. Frage dich: Welche Überzeugungen über Liebe begrenzen mich? Wie würde mein Leben aussehen, wenn ich mir selbst genug wäre? Ein bewusster Umgang mit diesen Glaubenssätzen kann einen tiefgreifenden Wandel bewirken. Statt in alten Mustern gefangen zu bleiben, kannst du neue, stärkende Überzeugungen etablieren: „Ich bin liebenswert, so wie ich bin“, „Liebe kommt aus Freiheit, nicht aus Angst“ oder „Ich darf gesunde Beziehungen führen.“

Emotionale Unabhängigkeit und Vertrauen entwickeln

Finde heraus, welche Erlebnisse, Menschen und Routinen dir Freude bereiten – unabhängig davon, ob du in einer Beziehung bist oder nicht. Wenn du dich mit deinem eigenen Leben verbunden fühlst und Erfüllung in Dingen findest, die dir wirklich guttun, wirst du weniger das Gefühl haben, dass eine Beziehung dich „retten“ muss. Du wirst spüren, dass du auch alleine vollständig bist. Das bedeutet nicht, dass du keine tiefe Verbindung zu anderen Menschen haben darfst. Es bedeutet, dass du aus innerer Fülle heraus liebst, nicht aus einem Mangelgefühl. Eine erfüllte Beziehung ist ein Geschenk, aber sie sollte niemals die Bedingung für dein eigenes Glück sein.

Viele Frauen klammern sich aus Angst fest, weil sie nicht darauf vertrauen, dass das Leben ihnen die richtigen Erfahrungen bringt. Doch was wäre, wenn du loslassen und dich dem Fluss des Lebens anvertrauen könntest? Was wäre, wenn du darauf vertrauen würdest, dass die richtigen Menschen bleiben und diejenigen gehen, die nicht für dich bestimmt sind? Indem du lernst, auf dich selbst und das Leben zu vertrauen, kannst du die Angst vor Verlust nach und nach loslassen. Das bedeutet nicht, dass nie wieder Schmerz oder Unsicherheit auftauchen wird. Aber es bedeutet, dass du nicht mehr von dieser Angst gesteuert wirst. Es bedeutet auch, dass du lernst, dir selbst Halt zu geben, dich nicht mehr von dieser Angst bestimmen zu lassen und in Beziehungen nicht aus Mangel, sondern aus Fülle zu handeln.

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert