Im Leben einer Frau, dreht sich fast alles um die Liebe und somit meistens um den Mann. Schon in der Kindheit haben wir die Gänseblümchen befragt, indem wir ihnen die Blätter abzupften, ob er uns liebt, oder nicht. Dahinter steht oftmals die Angst, nicht gut genug zu sein. Doch wann fühlen wir uns als Frau gut genug? Wenn wir die Bestätigung von einem Mann erhalten, attraktiv, intelligent und liebenswert als Frau sind?
Was passiert, wenn die Bestätigung ausbleibt?
Wir kreieren in unseren Gedanken ein Bild von Beziehung, in der unser Retter und Erlöser, auf einem weißen Pferd angaloppiert kommt und uns von unserem Schmerz befreit. Wir wünschen uns die Bestätigung, dass wir eine einzigartige und wunderschöne Frau sind. Wir streben nach dem Gefühl, die wichtigste Person für diesen Mann zu sein.

Die unbeantwortete Liebe

Hinter all diesen Wünschen und Sehnsüchten, verbirgt sich das kleine Mädchen, das sich verzweifelt nach der väterlichen Liebe sehnt. Schon als kleines Mädchen, hat sie alles versucht, die Aufmerksamkeit des Vaters zu erhalten. Blieb die Beantwortung seiner Liebe aus, bezog das kleine Mädchen dieses auf ihr Geschlecht und nahm an, dass sie so wie sie ist, nicht richtig ist. Sie ließ nichts unversucht und nahm ihren Vater genau unter die Lupe. Unbewusst speicherte sie alle Informationen über ihn ab. Ich habe zum Beispiel früh erkannt, dass das Interesse meines Vaters, den attraktiven Frauen galt. Somit verkleidete ich mich mit Anziehsachen einer Frau, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch auch hier blieb die Bestätigung aus. Ich gab mir noch mehr Mühe, doch auch das half mir nicht, die Liebe meines Vaters zu erhalten.
Aufmerksamkeit habe ich erhalten, wenn ich gute Leistung erbracht habe, wie zum Beispiel gute Noten, oder mich um den Haushalt gekümmert habe. Somit bin ich in die Rolle der Erfolgsfrau geschlüpft.

Der Retter in der Not

Wenn wir dann als erwachsene Frau, eine Liebesbeziehung mit einem Mann eingehen, stecken wir dennoch in der Liebe des kleinen Mädchens fest, das bedürftig und tief verletzt ist. Diese Beziehungen werden aus einem Mangelgefühl eingegangen, weil die essenziellen Bedürfnisse nicht ausreichend gestillt wurden. Somit werden all die Bedürfnisse des kleinen Mädchens, das noch in ihr steckt, auf ihren Liebespartner projiziert. Aus diesem Mangelgefühl entsteht unbewusst die Wunschvorstellung, dass dieser Partner nun der Retter und Erlöser ist. Das Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung führt sehr schnell in die Abhängigkeit, denn diese Frauen werden alles für den Mann tun, um dessen Bedürfnisse zu befriedigen. Sie braucht ihn, um den eigenen Mangel an Liebe, Selbstwertschätzung und Akzeptanz zu kompensieren. Er soll nun diese Lücke schließen und ihr all das geben, was sie sich selbst nicht geben kann. Sie braucht ihn, wie die Luft zum atmen und spürt sich nur über seine Liebe und Aufmerksamkeit. Diese Beziehungen enden sehr häufig im Drama und im on/off Modus.

Der Weg in erfüllte Liebesbeziehungen

Um erfüllte Liebesbeziehungen eingehen zu können, ist es wichtig, sich dem kleinen verletzten Mädchen in uns zuzuwenden. Wir dürfen uns ihm nähern und das eingeschlossene Herz wieder öffnen. Alte Gefühle, wie Schuld und Scham dürfen geheilt werden. Wir dürfen den Zugang zu unseren Gefühlen, unseren Körper, der Sexualität und den eigenen Bedürfnissen wieder öffnen.
Eine Frage, die deine Tore öffnen kann:

Wer bin ich als Frau?

Es fühlt sich gut an, alte Muster loszulassen. Sich von Begrenzungen zu befreien und das Frausein, ganz neu zu entdecken. Da bekommt der Körper und die Sexualität eine ganz neue Bedeutung.

Ich möchte dich ermutigen, dich mit deinem ganzen Engagement deines Herzens zu verbinden und die Quelle deines Frauseins, deine weibliche Essenz, immer besser zu verstehen und zu genießen.
Du kehrst zu deinem Ursprung zurück und weißt wer du bist. Du hast diese Sanftmut und Zartheit in dir und du darfst sie im vollen Umfang leben.

Von Herz zu Herz, deine Martina