Podcast#205 – Mein Leben mit der Ablehnungswunde – So beeinflusste sie mein Leben

26. Juli 2024

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Mein Leben mit der Ablehnungswunde beeinflusste maßgeblich jeden Lebensbereich. Ablehnung – ein Gefühl, das viele von uns tief im Innersten spüren und das uns oft mehr als jede physische Verletzung treffen kann. Für manche ist Ablehnung nur ein flüchtiger Moment des Unbehagens, der schnell vorübergeht. Doch für andere hinterlässt sie eine tiefe, unsichtbare Wunde, die das gesamte Leben durchdringt und beeinflusst. Diese Ablehnungswunde kann das Selbstwertgefühl zermürben, Verhaltensweisen prägen und Beziehungen belasten. Ich möchte mit dir meine persönliche Reise mit dieser Wunde teilen. Vor allem, wie die Angst vor Ablehnung mein Essverhalten, meine Entscheidungen und mein soziales Leben beeinflusst hat.

In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:

  • Die Entstehung der Ablehnungswunde
  • Welche Auswirkungen hat die Ablehnungswunde auf unser Leben?
  • Was kannst du tun?

Die Entstehung der Ablehnungswunde

Meine Ablehnungswunde begann sich in meiner Kindheit zu formen. Schon als ich geboren wurde, erfuhr ich Ablehnung. Meine Eltern wünschten sich so sehr einen Jungen und dann kam ich. Aus Erzählungen weiß ich, dass ich sofort für mehrere Tage weggegeben wurde und Fremde mich versorgten. Die Vielzahl der Erlebnisse von Ablehnung summierten sich dann über mehrere Jahrzehnte. Jede noch so kleine Zurückweisung, jedes Gefühl des „Nicht – Dazugehörens“ und jedes unerfüllte Bedürfnis nach Anerkennung hinterließ eine Spur in meinem Herzen. Meine Eltern hatten hohe Erwartungen an mich und ich bemühte mich stets diesen gerecht zu werden. Doch egal wie sehr ich mich auch anstrengte, es schien nie genug zu sein. Lob und Anerkennung gab es selten. Kritik und Enttäuschung dagegen umso mehr.

Diese Erfahrungen führten dazu, dass ich begann, meinen Wert von der Anerkennung anderer abhängig zu machen. Die Ablehnung durch meine Eltern, hinterließ tiefe Narben und verstärkte das Gefühl, nicht liebenswert zu sein. In der Schule erlebte ich zum ersten Mal das Gefühl der Ausgrenzung. Ich war ein eher schüchternes Kind und hatte Schwierigkeiten Freundschaften zu schließen. Während andere Kinder spielten und lachten, stand ich oft am Rand und fühlte mich unsichtbar. Die Ablehnung durch Gleichaltrige traf mich hart, da ich mir nichts sehnlicher wünschte als Teil einer Gruppe zu sein und akzeptiert zu werden. Jeder abweisende Blick und jede unbeantwortete Einladung verstärkten das Gefühl nicht gut genug zu sein.

Die Ablehnungswunde in Freundschaften und sozialen Beziehungen 

In meinen Teenagerjahren und frühen Zwanzigern, setze sich dieses Muster fort. Freundschaften waren oft von Unsicherheiten geprägt. Ich hatte ständig Angst, nicht gemocht oder zurückgewiesen zu werden. Diese Angst führte dazu, dass ich mich oft übermäßig anstrengte, um anderen zu gefallen und dabei meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche ignorierte. Gleichzeitig war ich schnell bereit Freundschaften zu beenden, aus Angst, letztendlich verlassen zu werden. Dieses paradoxe Verhalten verstärkte das Gefühl der Einsamkeit und Isolation. In romantischen Beziehungen wurde die Wunde besonders deutlich. Jede noch so kleine Kritik oder Zurückweisung meines Partners, traf mich tief und löste starke emotionale Reaktionen aus. Die Angst verlassen zu werden, war allgegenwärtig und beeinflusste mein Verhalten maßgeblich.

Oft klammerte ich mich zu sehr an meinem Partner oder zog mich vollständig zurück, um mich vor potentiellen Verletzungen zu schützen. Diese Dynamik erschwerte es gesunde und stabile Beziehungen aufzubauen. Einmal habe ich es geschafft. Ich führte eine relativ gesunde Beziehung und Ehe. Die ständigen Erfahrungen der Ablehnung prägten mein Selbstbild nachhaltig. Ich entwickelte das Gefühl, dass mit mir etwas grundlegend falsch sei und dass ich es nicht verdiene, geliebt oder akzeptiert zu werden. Diese Überzeugung begleitete mich in allen Lebensbereichen und beeinflusste meine Entscheidungen und Handlungen. Ich mied Herausforderungen aus Angst vor Versagen und suchte ständig nach Bestätigung im Außen, um mein geringes Selbstwertgefühl zu kompensieren.

Der Kreislauf der Ablehnung

Die Ablehnungswunde erzeugte einen Kreislauf, in dem die Angst vor Ablehnung immer wieder neue Situationen schuf, in denen ich mich abgelehnt fühlte. Dieser Kreislauf verstärkte die Wunde und machte es schwer positive Erfahrungen zu sammeln und das Selbstwertgefühl zu stärken. Es war ein Teufelskreis, der nur durch bewusste Anstrengungen und Unterstützung durchbrochen werden konnte. Die Entstehung meiner Ablehnungswunde war ein schleichender Prozess, der durch viele große und kleine Erlebnisse geprägt wurde. Doch die Erkenntnis über die Entstehung der Wunde war der erste Schritt zur Heilung. In dem ich mir dieser Muster bewusst wurde, konnte ich beginnen, an ihnen zu arbeiten und gesündere Wege zu finden, mit meinen Ängsten und Unsicherheiten umzugehen. Davon werde ich dir noch erzählen.

Die Auswirkungen meiner Ablehnungswunde auf mein Leben

Die Auswirkungen meiner Ablehnungswunde auf mein Leben

Dass die Auswirkungen der Ablehnungswunde auch einen erheblichen Einfluss auf mein Gewicht hatten, habe ich erst vor einigen Wochen so richtig bewusst wahrgenommen und gefühlt. Kognitiv es zu verstehen ist schon mal gut, nur es darf wirklich auch auf der emotionalen Ebene gefühlt werden. Die emotionale Belastung durch die Ablehnungswunde beeinflusste mein Essverhalten erheblich. In stressigen Zeiten griff ich oft zu Essen als Trostpflaster, was zu einer erheblichen Gewichtszunahme führte. Auf der anderen Seite gab es Phasen, in denen ich vor lauter Kummer kaum einen Bissen herunterbekam, was zu starken Gewichtsschwankungen führte. Diese ungesunde Beziehung zum Essen war ein ständiger Kreislauf, der mein körperliches und emotionales Wohlbefinden beeinträchtigte.

In Momenten der Einsamkeit und des Schmerzes fand ich Trost in Essen. Es gab mir ein Gefühl von Geborgenheit und lenke mich von negativen Gefühlen ab. Doch das emotionale Essen führte zu einer Gewichtszunahme, die wiederum mein Selbstwertgefühl weiter beeinträchtigte. Es war ein Teufelskreis, aus dem ich lange Zeit keinen Ausweg fand. Im Gegenzug gab es auch Zeiten, in denen die Angst vor Ablehnung so überwältigend waren, dass ich keinen Appetit hatte. Diese Phasen führten zu ungewolltem Gewichtsverlust und schwächten meinen Körper. Die ständigen Gewichtsschwankungen belasteten nicht nur meine Gesundheit, sondern auch meine Psyche. Ich hatte so sehr Angst vor Ablehnung und meine Gewichtsschwankungen verstärkten dieses Gefühl noch mehr. „Bloß nicht dick werden!“ Denn ich erfuhr dafür Ablehnung, immer und immer wieder.

Verhaltensmuster und Selbstsabotage 

Die Angst vor Ablehnung führte dazu, dass ich mich oft selbst sabotierte. Ich mied neue Herausforderungen und Gelegenheiten, aus Angst zu versagen und abgelehnt zu werden. Perfektionismus wurde mein ständiger Begleiter, da ich glaubte, nur durch fehlerlose Leistungen akzeptiert zu werden. Gleichzeitig entwickelte ich ein starkes Anpassungsverhalten, stellte die Bedürfnisse anderer stets über meine eigenen und verlor dabei oft mich selbst. Ich setzte mir unrealistisch hohe Ziele und fühlte mich wertlos, wenn ich diese nicht erreichte. Diese ständige Selbstkritik führte zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit. Ich versuchte durch äußere Erfolge, die innere Leere und das Gefühl der Ablehnung zu kompensieren, was jedoch niemals wirklich funktionierte.

Die Auswirkungen der Ablehnungswunde waren in meinen Beziehungen besonders spürbar. Ständige Unsicherheit und das Bedürfnis nach Bestätigung führten zu Konflikten und Missverständnissen. Ich hatte Schwierigkeiten mich auf intime Beziehungen einzulassen, aus Angst vor Verletzung und Verlassenwerden. Diese Angst zeigte sich oft in Eifersucht und übermäßiger Abhängigkeit von meinem Partner, was die Beziehungen weiter belasteten. Mir ist das in den letzten Wochen so sehr bewusst geworden, wie sehr mich diese Angst doch fernsteuerte. So projizierte ich diese Wunde auf gegenwärtige Situationen. Befand ich mich z.B in einem Datingprozess und dieser Mann schrieb ohne Emoji zurück, interpretierte ich sofort dort hinein, dass dieser mich nicht mehr mag. Zusätzlich redete ich mir dann noch ein, dass er unzuverlässig sei und ich ihn lieber abservieren muss, bevor er es machen würde. So krass, wie mich diese Wunde steuerte.

Ich vermeide intime Beziehungen 

Die Angst vor Ablehnung machte es mir schwer, mich auf intime Beziehungen einzulassen. Ich hielt emotionalen Abstand und vermied es, mich voll und ganz auf jemanden einzulassen. Diese Bindungsangst führte dazu, dass ich oft allein und einsam war, da ich mich nicht traute, echte Nähe zuzulassen. Einen Mann, um den ich kämpfen musste, das war genau die Art Beziehung, die ich kannte. Denn wenn ich diesen Kampf endlich gewinnen würde, so dachte ich zumindest, wäre es doch endlich der Beweis dafür, dass ich doch liebenswert sein muss. Vor allem, was mir in den letzten Wochen so sehr aufgefallen ist, dass ich auf unbewusster Ebene Männer abwertete, nur, weil sie vielleicht nicht meinen Wunschvorstellungen entsprachen. Als mir das bewusst wurde, schämte ich mich zutiefst. Ich dachte mir: „Igitt, wie oberflächlich ist das denn? Was nimmst du dir denn heraus? Wer bist du denn?“

Ich war also permanent damit beschäftigt, zu werten, zu be-und verurteilen. So hielt ich mir die Männer vom Hals, die wirklich eine Tiefe in sich trugen. Das ist einfach der absolute Wahnsinn, wie uns unsere Verletzungen der Vergangenheit steuern und uns davon abhalten, das in unser Leben zu ziehen, was wir uns tatsächlich wünschen. Ich erzähle später davon, welches kraftvolle Tool mich mittlerweile begleitet in zwischenmenschlichen Beziehungen. Aus Angst vor Ablehnung kann es passieren, dass wir gedanklich oder tatsächlich verbal andere ablehnen. Wir lästern, machen uns lustig, werten ab oder erheben uns in gewisser Arroganz, dass wir etwas Besseres sind. Sei es durch unser Aussehen oder irgendwelchen Erfolgen. Doch wenn wir uns dann mal ganz ehrlich fragen, weshalb wir dieses tun, so kann die Antwort nur lauten: Aus Angst!

Der Weg zur Heilung

Der Weg zur Heilung

Die Erkenntnis, dass ich eine Ablehnungswunde in mir trage, war der erste Schritt zur Heilung. Für mich war es erst einmal wichtig, die tiefsitzenden Ursachen meiner Ängste zu verstehen und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Dazu gehört bis heute meine Wahrnehmung durch meine Sinne. Was sehe ich? Was höre ich? Was rieche ich? Was schmecke ich? Was fühle ich? Was nehme ich insgesamt wahr. Dadurch bin ich automatisch in meinem Körper ganz präsent und nicht in irgendwelchen Bewertungssystemen meines Egos. Seitdem habe ich so unglaublich tiefe Begegnungen erlebt, die mich so sehr im Herzen berührten und es auch jetzt noch tun. Mein Körper zeigt mir mittlerweile auf, welche Energien mir guttun, welche Informationen und welche Vibes. Ich laufe nicht ständig Gefahr, mir echte Begegnungen zu verbauen, nur weil ich mich schützen will oder dergleichen.

Was ich auch noch mache, ist, sobald die Angst wieder durchkommt, dass ich abgelehnt werden könnte, dass ich erst einmal kurz in den Rückzug gehe, um mich zu sammeln. Ich frage mich dann: Gibt es gerade wirklich einen Beweis dafür, dass ich womöglich abgelehnt werden könnte? Was würde ich jetzt tun, wenn ich voll im Vertrauen wäre? Mir helfen diese Fragen dabei, mich erst einmal ins Hier und Jetzt zu holen. Dann atme ich mehrmals tief in meinem Bauchraum ein und langsam durch den Brustkorb wieder aus. Denn erst wenn ich wirklich entspannt bin, kann ich eine nüchternere Analyse durchführen. Oftmals bin ich dann einen Film gefahren, der aus meiner Vergangenheit resultierte. So sehr kämpfen alte Muster darum, weiterhin zu bestehen.

Mit Selbstmitgefühl der Ablehnungswunde und Auswirkungen begegnen 

Das Entwickeln von Selbstmitgefühl war ein weiterer wichtiger Schritt auf meinem Heilungsweg. Ich lernte mehr und mehr, mich selbst zu akzeptieren und zu lieben, unabhängig von den Meinungen und Erwartungen anderer. Dieses Selbstmitgefühl half mir, mein Selbstwertgefühl zu stärken und gesündere Beziehungen aufzubauen. Denn  in dem Moment, wo ich mir mitfühlend begegne, kann ich dieses auch anderen Menschen entgegenbringen. Ich mache für mich so wertvolle Erfahrungen. Handle ich aus meinem Herzen, mache ich neue Erfahrungen, indem ich offen und wertfrei auf Menschen zugehe. Somit begegnen mir die Menschen offener und neue und gesunde Verbindungen können entstehen.

Mein Leben mit der Ablehnungswunde war und ist eine herausfordernde Reise. Die Wunde hat viele Aspekte meines Lebens beeinflusst, von meinem Gewicht über mein Verhalten bis hin zu meinen Beziehungen. Doch mit der Zeit und der richtigen Unterstützung habe ich gelernt, diese Wunde zu akzeptieren und gesündere Wege zu finden, um mit den daraus resultierenden Herausforderungen umzugehen. Ja, auch ich habe Unterstützung seit einem Jahr. Ich kann sagen, dass ich auf einer so tiefen Ebene Heilung erfahre, wovon nicht nur meine Coachingteilnehmerinnen profitieren, sondern auch du und all die Menschen um mich herum. Ablehnung ist schmerzhaft. Doch sie muss nicht unser Leben weiter dominieren. Es ist möglich, die Wunde zu heilen und ein erfülltes Leben zu führen, in dem wir uns selbst akzeptieren und lieben, so wie wir sind.

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

Für Heldinnen

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