Podcast - Narzissmus und toxische Beziehungen. Neue Folge online.

Podcast#155 – Happy als Single – So geht das

11. August 2023

Ich kenne den inneren Druck sehr gut, unbedingt in einer Partnerschaft sein zu müssen, um gesellschaftlich dazuzugehören. Es gab sogar eine Zeit in meinem Leben, wo ich das Gefühl hatte, jeder Mensch im Außen würde es mir ansehen, dass ich Single bin. Es ist natürlich totaler Unfug! Mal ganz ehrlich, am Ende interessiert es niemanden, ob wir in einer Partnerschaft sind. Wir glauben, dass Gott und die Welt darüber nachdenken, warum wir nun Single sind. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es gar nicht so sehr im Außen das Problem ist, dass wir Single sind, sondern viel mehr in unserer inneren Welt, weil wir selbst im Widerstand mit unserem Lebensabschnitt sind. Mal ehrlich, beschäftigst du dich den ganzen Tag mit irgendeiner Freundin, die nun längere Zeit ohne einen Partner ist? Oder ist es nicht vielmehr so, dass du mit deinen eigenen Herausforderungen zu tun hast und darauf dein Fokus gerichtet ist? Ja? Anderen Menschen ergeht es ebenso und sie stehen sich selbst am nächsten.

Das Singlesein ist definitiv keine Krankheit oder ein Defizit. Es ist ein völlig normaler und akzeptabler Lebenszustand, den viele Menschen bewusst wählen oder in bestimmten Phasen ihres Lebens erleben. Wichtig und wertvoll ist es, das Singlesein nicht negativ zu bewerten oder als etwas zu betrachten, das „geheilt“ werden muss. Jeder Mensch hat unterschiedliche Lebensziele, Prioritäten und Vorlieben. Manche Menschen genießen die Unabhängigkeit und Freiheit des Single- Lebens, während andere eine Partnerschaft bevorzugen. Beide Lebensweisen haben ihre Vor- und Nachteile und es ist wichtig, dass jeder für sich selbst entscheidet, welcher Weg für ihn oder sie am besten ist.

Gesellschaftliche Normen und Erwartungen können dazu führen, dass das Singlesein manchmal als ungewöhnlich oder unerwünscht angesehen wird. Doch es ist wichtig diese Normen zu hinterfragen und die Individualität und Selbstbestimmung jedes Einzelnen zu respektieren. Niemand sollte sich unter Druck gesetzt fühlen, in einer Beziehung zu sein, wenn er das nicht möchte oder noch nicht bereit dazu ist.

Die Zeit, in der man Single ist, kann eine wertvolle Zeit der Selbstentdeckung, persönlichen Entwicklung und Freiheit sein. Es bietet ebenfalls die Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen, persönliche Ziele zu verfolgen und ein erfülltes Leben zu führen. Es ist entscheidend, dass wir als Gesellschaft das Singlesein nicht stigmatisieren und stattdessen eine Vielfalt von Lebensstilen, Beziehungsformen und Lebensentscheidungen respektieren und akzeptieren. Jeder Mensch verdient es, mit Respekt und Würde behandelt zu werden, unabhängig davon, ob er in einer Beziehung ist oder nicht.

Podcast#155 - Happy als Single – So geht das

Wie nehme ich mir den Druck als Single?

Um sich den Druck als Single zu nehmen, ist es wichtig, eine positive Einstellung zu entwickeln und sich selbst mit Mitgefühl und Akzeptanz zu begegnen. Es gab Zeiten in meinem Leben, da bin ich von einer Beziehung in die nächste geschlittert, nur um nicht alleine sein zu müssen. Nachdem ich 2017 meine letzte hochtoxische Beziehung erlebt habe, wusste ich, dass dieser Weg nicht der richtige sein kann, ständig und immer in Beziehung sein zu müssen. Das Ganze habe ich knapp vier Monate durchgehalten und bin dann noch einmal eine Beziehung eingegangen, die nach ein paar Monaten zerbrach. Danach traf ich die bewusste Entscheidung, mindestens für ein Jahr alleine zu bleiben und mich mal nur auf mich zu konzentrieren.

Wie habe ich mir damals den Druck genommen, sofort wieder in Beziehung sein zu müssen und was kannst du jetzt tun, um dich selbst locker zu machen, für deinen Lebensabschnitt als Single:

Akzeptiere mehr und mehr deine Situation. Akzeptiere, dass du derzeit Single bist und dass es völlig in Ordnung ist und du deshalb kein Mängelexemplar bist oder ein Defizit hast. Du bist einfach nur für dich, okay? Es ist wichtig, sich selbst nicht dafür zu verurteilen oder sich unter Druck zu setzen, unbedingt eine Beziehung haben zu müssen. Überlege bitte einmal, welchen Druck der Partner auferlegt wäre, dieses „unbedingt Beziehung“ ausgleichen zu müssen. Er müsste dann so viel innere Leere auffüllen, was überhaupt nicht in seinem Aufgabenbereich liegt. Dafür muss und darf er nicht hinhalten. Das wäre ihm gegenüber unfair und hätte auch nichts mit der reinen Form der Liebe zu tun.

Reflektiere über deine Bedürfnisse und Ziele und nimm dir Zeit dafür, was du wirklich möchtest und brauchst. Überlege, ob du derzeit eine Partnerschaft suchst oder ob andere Aspekte deines Lebens im Vordergrund stehen. Kümmere dich gut um dich selbst und achte auf deine Bedürfnisse. Finde Wege, dich selbst zu verwöhnen und dir Gutes zu tun. Knüpfe soziale Kontakte und verbringe Zeit mit Freunden und Familie. Die Unterstützung von anderen kann helfen, den Druck zu mindern. Mir hat es zum Beispiel geholfen, eine Leidenschaft zu finden, für die ich tatsächlich brenne. Wie sich schnell herausstellte, war es bei mir das Lesen. Ich brenne für das Thema Persönlichkeitsentwicklung, Selbstliebe und Spiritualität. Über diese Themen lese ich mindestens ein Buch pro Woche. Meine Bücher sind mir mittlerweile heilig und ich vergesse Raum und Zeit, wenn ich mich erst mal in ein Thema hineinlese. Zusätzlich liebe ich das Tarot und lerne zum Beispiel seit einem Jahr das Auslesen von unterschiedlichen Karten. Ich schaue seit knapp fünf Jahren kein Fernsehen mehr. Es hat mir einfach nichts mehr gegeben. Hin und wieder entscheide ich mich bewusst für einen Film auf Netflix, that’s it und ich liebe es.

Setze dir selbst keine überhöhten Erwartungen, dass du unbedingt eine Beziehung haben musst, um glücklich und erfüllt zu sein oder in der Gesellschaft dazuzugehören. Lasse die Dinge auf natürliche Weise zu dir kommen und ihren Lauf nehmen. Engagiere dich in Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich erfüllen. Das kann dir helfen, dich selbst zu verwirklichen und den Fokus „weg von der Suche nach einer Beziehung“ zu lenken. Praktiziere Achtsamkeit, um im gegenwärtigen Moment zu leben und dich nicht von Zukunftsängsten oder Erwartungen überwältigen zu lassen.

Nutze die Zeit als Single, um persönlich zu wachsen und dich weiterzuentwickeln. Setze dir Ziele, die dich voranbringen und erfüllen. Falls du Druck von außen empfindest, zum Beispiel von der Familie oder Freunden, bleibe souverän und selbstbestimmt. Erläutere, dass du derzeit Single bist und es dir gut geht mit deinem Leben. Erinnere dich: Du hast keine Krankheit als Single. Du befindest dich lediglich in einem Lebensabschnitt ohne einen Partner. Das Singlesein kann eine wertvolle Zeit der Selbstentdeckung und persönlichen Freiheit sein. Es ist so wertvoll, diese Phase zu schätzen und zu genießen, anstatt sie als eine Last oder ein Problem zu betrachten. In dem du dich auf dich selbst fokussiert und dir den Druck nimmst eine Beziehung haben zu müssen, kannst du ein erfülltes Leben führen und offen bleiben für neue Möglichkeiten, die sich ergeben können und auch werden.

Was hält mich vielleicht noch von einer Partnerschaft ab?

Was hält mich vielleicht noch von einer Partnerschaft ab?

Glaubenssätze können ein wichtiger Indikator dafür sein, die Menschen davon abhalten, eine Partnerschaft einzugehen oder sie sogar daran hindern, eine erfüllende und langfristige Beziehung aufzubauen. Aus Verletzungen der Kindheit oder auch vorherigen Beziehungen, kann es sogar passieren, dass wir auf unbewusster Ebene diese Anteile auf potenzielle Partner projizieren, die dann zum Scheitern einer Beziehung beitragen können.

Glaubenssätze, die dich daran hindern in Partnerschaft zu gehen, könnten sein:

  • Ich bin nicht liebenswert
  • Ich werde immer enttäuscht
  • Eine Beziehung würde mich einschränken
  • Ich kann niemanden vertrauen
  • Ich habe Angst vor Verletzlichkeit und Nähe in einer Beziehung
  • Ich habe Angst vor Verlust oder Verlassenwerden
  • Ich muss mich vor möglichem Schmerz schützen
  • Ich ziehe mich lieber zurück, wenn sich eine Beziehung zu intensiv anfühlt

Diese Glaubenssätze können aus früheren negativen Erfahrungen, traumatischen Erlebnissen, unsicheren Bindungsmustern in der Kindheit oder vergangenen Beziehungen entstehen. Sie können dazu führen, dass du dich emotional verschließt und es schwieriger findest, Vertrauen aufzubauen und echte Nähe in einer Partnerschaft zu erfahren.

Nimm dir Zeit, um deine eigenen Glaubenssätze und Ängste zu erkennen und zu verstehen, wie sie sich auf dein Verhalten in Beziehungen auswirken. Suche bei Bedarf Unterstützung von einem Therapeuten, Berater oder Coach, der dich darin unterstützen kann, eine gesunde Beziehung zu dir selbst aufzubauen. Die Beziehung zu dir selbst, ist die Grundlage einer gesunden Liebesbeziehung. Du musst nicht erst vollständig geheilt sein, um beziehungsfähig zu sein. Es geht am Ende nur darum, dass du Bewusstsein schaffst, für deine innere Welt.

In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:

  • Wie kann ich als Single trotzdem glücklich sein?
  • Wie nehme ich mir selbst den Druck in Partnerschaft sein zu müssen?
  • Welche Glaubenssätze hindern mich eventuell noch in Beziehung zu gehen?

Mache dich locker

Gib dir selbst Zeit und sei geduldig mit dir, während du an deinen Herausforderungen arbeitest. Manchmal braucht es einfach Zeit, um sich wirklich vollständig für eine neue Partnerschaft aufzumachen. Nirgends steht geschrieben, wie schnell eine alte Beziehung abgeschlossen sein muss und vor allem, welche Zeit angemessen ist, Single zu sein. Wenn ich bedenke, dass ich über 40 Jahre lang irgendwelche toxischen Verbindungen erlebt habe, so sind meine fünf Jahre, die ich nun Single bin, ein Witz dagegen. Ich war mein Leben lang in Beziehungen, wobei knapp 20 Jahre davon echt toxisch waren.

Den toxischen Kreislauf vollständig zu durchbrechen, hat eine enorme Disziplin von mir abverlangt. Jeden Tag habe ich mich mit mir auseinandergesetzt und meine Verletzungen aus der Vergangenheit geheilt. Ich sehe die letzten fünf Jahre nicht als vergeudet an. Im Gegenteil. Ich habe so sehr zu mir selbst gefunden und bereue nicht eine Sekunde, ohne Partner gewesen zu sein. Es war das Liebevollste und Wertvollste, was ich jemals für mich getan habe, mich von meinem Schmerz zu befreien. Erst jetzt fühle ich mich richtig bereit eine gesunde Beziehung eingehen zu können, da ich nun eine gesunde Beziehung zu mir selbst führe. Noch mal, du musst nicht erst vollständig geheilt sein, um liebenswert zu sein. Lass dir sowas niemals einreden, denn das ist absoluter Blödsinn. Du bist immer gut genug, auch für eine Beziehung.

Die Kunst als Single glücklich zu sein, ist das größte Geschenk, was wir uns selbst machen können. Erlaube dir Fehler zu machen und bleibe offen jemanden kennenzulernen. Verliere dich niemals in den Gedanken, nur wertvoll zu sein, wenn du in einer Beziehung bist. Begibst du dich mit solchen Gedanken auf den Datingmarkt, so bist du ein gefundenes Fressen für Narzissten. Du wirst dich dementsprechend verhalten und deutlich schneller in Abhängigkeit geraten, wenn du deinen eigenen Wert von einer Partnerschaft abhängig machst. Mach dich wirklich locker und erkenne, dass dein Wert unantastbar ist, ob du in Beziehung bist oder nicht.

Hier kannst du dir diese Podcastfolge anhören:

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Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

Für Heldinnen

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