Podcast#185 – Unterdrückte Gefühle – Die Auswirkungen und Lösung!

8. März 2024

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​Unterdrückte Gefühle haben eindeutig mehr Auswirkungen, als manch einer erahnen mag. Es gibt Momente in unserem Leben, in denen wir uns in einem Labyrinth aus ungesagten Worten und unterdrückten Gefühlen verirren. In der heutigen Gesellschaft, die oft von Oberflächlichkeit und einer „Stärke um jeden Preis“ – Mentalität geprägt ist, werden unterdrückte Gefühle oft als Zeichen der Selbstbeherrschung oder der Anpassungsfähigkeit angesehen. Doch was passiert, wenn wir unsere innersten Empfindungen fortwährend in die Dunkelheit verbannen?

In der heutigen Podcastfolge bespreche ich mit dir unter anderem:

  • Tiefgreifende Auswirkungen von unterdrückten Gefühlen
  • Welche Last liegt auf den Schultern?
  • Wie kann ich mit meinen Gefühlen umgehen?

Nicht-Verbundenheit durch unterdrückte Gefühle

In der Welt des „immer weiter, immer schneller“ und der oberflächlichen Geselligkeit ist es leicht, unterzugehen. Wir haben alle Momente, in denen wir uns zwingen ein Lächeln aufzusetzen, obwohl unser inneres vor Schmerz schreit. Wir leben in einer Gesellschaft, die oft die Unterdrückung von Gefühlen fördert, sei es aus Angst vor Urteilen, sozialem Druck oder schlichtweg aus Selbstschutz. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Unterdrücken von Gefühlen massive Auswirkungen auf die mentale und physische Gesundheit, ebenso auf Beziehungen hat, wie auch auf das persönliche Wachstum.

Die Erfahrung, sich nicht verbunden zu fühlen, kann oft durch unterdrückte Gefühle verursacht werden. Wenn wir unsere Gefühle unterdrücken, halten wir uns selbst davon ab, uns authentisch auszudrücken und unsere wahren Emotionen zu teilen. Dies kann zu einer Vielzahl von negativen Auswirkungen führen, die letztendlich zu einem Gefühl der Trennung von anderen Menschen führen können. In dem Augenblick, wo wir unsere Gefühle unterdrücken, leben wir in den meisten Fällen nicht im Einklang mit unserem wahren Selbst. Die Konsequenz daraus ist, dass wir uns unecht oder unaufrichtig in unseren Interaktionen mit anderen fühlen, was die Fähigkeit zur echten Verbindung behindert. 

Die Negativschleife durch unterdrückte Gefühle 

Unterdrückte Gefühle können es schwierig machen, sich offen und ehrlich mit anderen Menschen auszutauschen. Wenn wir uns nicht erlauben, unsere wahren Gefühle zu teilen, können Missverständnisse entstehen und die Kommunikation erschwert werden. Dadurch, dass wir unsere eigenen Gefühle unterdrücken, fällt es uns möglicherweise auch schwer, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen und zu verstehen. Dies kann zu einer Verminderung des Mitgefühls und der Empathie führen, was wiederum die Fähigkeit zur zwischenmenschlichen Verbindung beeinträchtigt. Jeder ist dann irgendwie so in seinem eigenen Film. Das Opferbewusstsein kommt so ebenfalls immer weiter an die Oberfläche und dann wird in einer Tour auf andere Menschen projiziert.

Einer der häufigsten Ursachen von Isolation und Einsamkeit ist die, dass zuvor lange Zeit Gefühle unterdrückt wurden. Selbst wenn wir von anderen Menschen umgeben sind, fühlen wir uns isoliert und allein. Was viele eben auch nicht wissen, ist, dass unterdrückte Gefühle zu negativen Gedankenmustern führen können, wie zum Beispiel Selbstzweifel, die dann wiederum zu Scham oder Angst führen können. Diese Gedanken und Gefühle können dazu beitragen, dass wir uns von anderen zurückziehen und uns isoliert fühlen. Ich habe das durch meinen eigenen Prozess in den letzten drei Monaten exakt so erlebt. Ich wollte meine tiefe Trauer, um mein verlorenes Selbst nicht fühlen und so wurde eine Negativspirale in Gang gesetzt. Aus Trauer wurde so ein zusätzliches Riesenpaket, gefüllt mit Wut, Scham und Schuld. Sich selbst zu erlauben, verletzlich zu sein, fällt wahnsinnig schwer.

Wozu unterdrücken Menschen ihre Gefühle?

Wozu unterdrücken Menschen ihre Gefühle?

In vielen Kulturen wird das Unterdrücken bestimmter Gefühle als angemessen oder passend angesehen. Zum Beispiel werden Männer so konditioniert und ermutigt, keine Angst oder Trauer zu zeigen, sondern eher stark zu sein, während Frauen dazu ermutigt werden, keine Wut oder Aggression zu zeigen. Diese sozialen Normen tragen dazu bei, dass Menschen ihre Gefühle unterdrücken, um sich an gesellschaftliche Erwartungen anzupassen. Die Angst vor Ablehnung oder Kritik schlummern in so einigen auf unbewusster Ebene. Die Befürchtung negativ beurteilt oder abgelehnt zu werden, sobald die wahren Gefühle ausgedrückt werden, veranlasst Menschen dazu ihre Gefühle zurückzuhalten, und Konflikte zu vermeiden, um sich vor möglicher Ablehnung zu schützen.

In einigen Fällen unterdrücken wir unsere Gefühle, um uns vor Schmerz oder Trauer zu schützen. Wir glauben, dass es einfacher ist, die Gefühle zu ignorieren oder zu unterdrücken, als sich ihnen zu stellen und mit ihnen umzugehen. Oftmals können wir unsere eigenen Gefühle gar nicht identifizieren oder verstehen. Wir fühlen uns unwohl, wenn wir versuchen, über unsere Gefühle zu sprechen oder sie auszudrücken, weil wir nicht sicher sind, was wir wirklich fühlen. Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, haben insbesondere gelernt, die eigenen Gefühle als Überlebensmechanismus zu unterdrücken. Das Unterdrücken dient dazu, irgendwie mit schmerzhaften Erinnerungen oder Gefühlen umzugehen.

Strategien, um Gefühle nicht zu zeigen 

So viele Menschen versuchen Situationen zu vermeiden, die starke Emotionen auslösen könnten. Sie vermeiden bestimmte Orte, Menschen oder Gesprächsthemen, um sich vor emotionalen Reaktionen zu schützen. Sie kontrollieren ihre Körpersprache und den Gesichtsausdruck, um die wahren Gefühle zu verbergen. Ein neutraler Gesichtsausdruck, oder das Vermeiden von Blickkontakt ist eine gängige Strategie, um die eigenen Gefühle nicht preiszugeben. Oftmals sind die Menschen, die ihre Gefühle unterdrücken, nicht authentisch in ihrer Kommunikation und sagen zum Beispiel, dass sie nicht traurig sind und versuchen, davon zu überzeugen, wie gut es ihnen geht, obwohl es nicht der Wahrheit entspricht.

So viele Menschen üben sich bewusst in Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung, um ihre emotionalen Reaktionen zu minimieren. Sie erziehen sich quasi selbst dazu, ruhig zu bleiben und ihre Gefühle nicht nach außen zu zeigen, auch wenn sie innerlich total aufgewühlt sind. Es ist so wichtig zu beachten, dass das Unterdrücken von Gefühlen langfristige negative Auswirkungen haben kann, sowohl auf die psychische Gesundheit als auch auf zwischenmenschliche Beziehungen. Das ständige Unterdrücken von Gefühlen kann zu einem Gefühl der Dissonanz und Unauthentizität führen und das Risiko von psychischen Gesundheitsproblemen wie Depressionen und Angstzuständen erhöhen.

Ablenkung von sich selbst 

Bei der Arbeit setzt man stets ein Lächeln auf, während man mit anderen Kolleginnen oder Kollegen zu tun hat. Man hat immer einen kecken Spruch auf den Lippen, und ist der Pausenclown am Mittagstisch. Man lebt nach einem Online-Kalender, der übrigens prall gefüllt ist, dann hat man wenigstens immer was um die Ohren. Während irgendwelcher Telefonate werden nebenbei noch E-Mails gecheckt, weil man ja ein Multitalent ist. Spätestens zum Mittag braucht es einen Koffein-Nachschub, weil man irgendwie schon ganz müde vom ewigen freundlich sein ist. Es werden selbstironische Witze gemacht, weil man ja die Maske Pausenclown aufrechterhalten muss. Alle zwei Minuten wird das Handy in die Hand genommen, um zu checken, wer sich denn schon die eigene Story angesehen hat. Die eigenen Bilder stellen das eigene Leben besser dar, als es in Wirklichkeit ist.

Nach der Arbeit wird sich auf keinen Fall mal kurz hingesetzt, denn der Haushalt muss noch gemacht werden, mit der Freundin muss auch noch telefoniert werden und einige Sprachnachrichten warten auch noch auf eine Rückmeldung. Das Ein und Ausatmen geht schon fast unter. Weiter geht’s…Da gibt es doch noch Netflix und irgendeine neue Serie, die dazu einlädt, vor dem Fernseher zu verweilen. All diese Strategien lenken davon ab, die eigene Erschöpfung oder den angestauten Ärger wahrzunehmen. Ebenso versinken wir in den unzähligen Möglichkeiten an Ablenkungen im Internet, um uns nicht mit unserer Leere oder Langeweile auseinanderzusetzen. Immer wieder wird aufs Handy gestarrt. „Wann schreibt wohl mein Date zurück?“ Schließlich geht es dann irgendwann, meistens viel zu spät, ins Bett. Völlig überladen an Informationen, fallen dann die Augen zu.

Mit schmerzhaften Gefühlen umgehen

Mit schmerzhaften Gefühlen umgehen

Wir dürfen lernen weniger zu denken und wieder viel mehr zu fühlen. Kaum einer von uns hat gelernt mit Gefühlen umzugehen. Mädchen haben häufig gehört: „Stell dich nicht so an, heul nicht so laut rum, denn was sollen die anderen denken?!“ Ich könnte noch eine ewig lange Liste fortführen, an Sätzen, die uns unsere Eltern eingetrichtert haben. Haben wir uns überdimensional über etwas gefreut, wurden wir ebenfalls gemaßregelt, dass wir uns mal zusammenreißen und nicht so maßlos übertreiben sollen. Kaum einer hat mal einen Prozess seiner Gefühle, bis zum Ende durchgefühlt. In dem Augenblick, wo wir es uns erlauben etwas zu betrauern, und zwar vollständig, kommt ein anderes Gefühl. Das gleiche gilt für die Wut. Fühle doch einmal deine Wut vollständig durch, bis zum Ende. Danach kommt ein anderes Gefühl durch.

Es geht darum, nicht länger vor seinen schmerzhaften Gefühlen davon zu laufen. Sie bewusst einzuladen, sich Zeit zu nehmen, die Augen zu schließen, und das Gefühl einfach nur wahrzunehmen, ohne Bewertung, führt zu einem anderen Gefühl. Der erste Schritt besteht darin, dir deiner eigenen Gefühle bewusst zu werden. Nimm dir regelmäßig Zeit für Selbstreflexion und erkunde deine inneren Empfindungen. Frage dich, wie du dich in verschiedenen Situationen fühlst und welche Gedanken und Körperempfindungen damit einhergehen. Arbeite an deiner emotionalen Intelligenz, indem du lernst, deine Emotionen zu regulieren und empathisch auf die Gefühle anderer zu reagieren. Dies kann dir helfen, deine eigenen Gefühle besser zu verstehen und mit ihnen umzugehen.

Schmerzhafte Gefühle ausdrücken

Finde Wege, um deine Gefühle auf konstruktive Weise auszudrücken. Dies kann bedeuten, mit vertrauenswürdigen Freunden oder Familienmitgliedern zu sprechen, ein Tagebuch zu führen, kreativ zu sein, (z.B durch das Schreiben, Malen oder Musik). Mir persönlich hilft das Schreiben sehr. Es findet keine Bewertung statt, sondern ein ehrlicher Austausch, ein Zwiegespräch mit mir selbst, wodurch meine Gefühle ausgedrückt werden können. Wichtig ist, sich für seine Gefühle nicht zu verurteilen, gar abzuwerten. Wenn ich feststelle, dass ich innerlich erkalte, weil ich zu lange irgendwelche Gefühle unterdrückt habe, hilft mir das Tanzen, um meine festsitzenden Gefühle wieder fließen zu lassen.

Überfordere dich nicht 

Wenn du Schwierigkeiten hast, mit deinen Gefühlen in Kontakt zu kommen oder mit ihm umzugehen, zögere bitte nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In manchen Fällen hat irgendwann einmal in der Vergangenheit eine Dissoziation stattgefunden. Das bedeutet, dass du dich von deiner emotionalen Welt abgetrennt hast, weil du in irgendeiner Form eine schmerzhafte Erfahrung gemacht hast, die du zum damaligen Zeitpunkt nicht verarbeiten konntest. Unter professioneller Begleitung kannst du nach und nach mit deinen verdrängten und abgespaltenen Gefühlen in Kontakt gebracht werden. Das Gleiche gilt auch bei einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Für einige Menschen kann es sehr herausfordernd sein, in die Stille zu gehen, wie zum Beispiel durch Meditation, um sich mit deinen schmerzhaften Gefühlen zu verbinden. Hier empfehle ich schrittweise, sich der inneren Welt zuzuwenden. Durch eine Geh- Meditation in der freien Natur, kann allmählich eine Verbindung zur inneren Welt aufgebaut werden.

Gefühle bleiben maximal drei Minuten 

Viele laufen vor ihren schmerzhaften Gefühlen immer wieder davon, weil sie glauben, von diesen Gefühlen völlig übermannt zu werden. In einigen Fällen trifft es auch erst einmal zu. In dem Moment, wo du dich deinem Gefühl, ganz bewusst zuwendest, bleibt es nicht länger als 90 Sekunden bis maximal 3 Minuten. Eigentlich krass, im Vergleich zu dem, wie viel Energie es uns kostet, immerzu vor genau diesen Gefühlen davonzulaufen. Es ist wichtig zu beachten, dass das In-Kontakt-Kommen mit deinen Gefühlen ein fortlaufender Prozess ist, der Zeit und Übung erfordert. Sei geduldig mit dir selbst und erkenne jeden kleinen Fortschritt an, den du machst. Das fördert unter anderem auch den Aufbau von Selbstliebe.

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

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