Wie macht sich diese bemerkbar?

Wenn Personen eine toxische Beziehung für sich erlebt haben, erkennen sie zwangsläufig durch ihre Selbstreflektion, welche eigenen Muster, die Liebesbeziehungen zuvor sabotiert haben. Unter anderem blockiert die emotionale Abhängigkeit den Aufbau und Erhalt einer gesunden Beziehung. Emotionale Abhängigkeit kann sich in einer Kennenlernenphase auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen. Zusätzlich kann diese von Person zu Person variieren.

Die emotionale Abhängigkeit innerhalb einer Kennenlernphase kann herausfordernd sein, da es wichtig ist, eine gesunde Balance zwischen den eigenen Bedürfnissen und der Beziehung zu finden. Ich werde dir in diesem Blogbeitrag dabei helfen können, deine emotionale Abhängigkeit mehr und mehr in den Griff zu bekommen. Dazu ist es wichtig, zu wissen, wie sie sich bemerkbar macht, woher sie überhaupt kommt und was du auch tun kannst, um diese aufzulösen.

Lernst du nun also einen neuen Mann kennen, kann es passieren, dass du dich extrem bedürftig nach der Aufmerksamkeit, Bestätigung und Nähe des anderen Menschen sehnst. Du hast ständig das Bedürfnis im Kontakt sein zu müssen und bist schon fast wie besessen von der Reaktion des anderen. In dieser Phase klebst du förmlich an dein Handy und wartest sehnsüchtig auf eine Nachricht von deinem Auserwählten. Meldet sich dieser nicht in regelmäßigen Abständen bei dir, wirst du unruhig, bekommst Konzentrationsschwierigkeiten und bist kaum noch in der Lage, dich auf dein eigenes Leben zu konzentrieren.

Wenn dir dieser Mann richtig gut gefällt, hast du schon in dieser Phase eine übermäßig große Angst davor, diesen zu verlieren und machst dir ständig Sorgen darüber, dass er dich nicht genug mag oder eure Verbindung beenden könnte. Die Angst beeinflusst wiederum dein Verhalten und deine Gedanken. Genau dann kann es passieren, dass du ihm sehr viele Nachrichten schickst, nur um Sicherheit zu erlangen, dass er noch da ist. Ich kann das wirklich sehr gut nachempfinden, denn ich habe dieses selbst durchlebt und weiß genau, wie sich das für dich anfühlt. Ich nenne es gerne, im eigenen Körper und in der Emotionalität gefangen zu sein. Es ist ein selbst erbauter goldener Käfig, in dem man feststeckt, und tief im Inneren sehr unglücklich ist.

Auch eine übermäßige Eifersucht spielt in der emotionalen Abhängigkeit oftmals eine große Rolle. Das bedeutet, dass du extrem eifersüchtig und misstrauisch bist, selbst bei geringfügigen Anzeichen von Interaktionen des Gegenübers mit anderen Menschen. Überall witterst du dann Gefahr diesen Mann zu verlieren. Im Grunde genommen so krass, denn oftmals passiert das schon nach dem zweiten oder dritten Date, dass wir in diese extreme Lage verfallen.

Zusätzlich beziehst du dein Selbstwertgefühl und deine Selbstachtung hauptsächlich aus der Beziehung. Du fühlst dich unsicher und nicht gut genug, wenn der andere nicht ständig deine Bedürfnisse erfüllt oder dir Aufmerksamkeit schenkt. Innerhalb einer Beziehung kann das sogar so extrem ausarten, dass du versuchst, den anderen zu kontrollieren und seine Handlungen zu beeinflussen, um deine eigenen Ängste zu lindern. Das bedeutet, dass du verlangst ständige Berichtserstattung über den Aufenthaltsort und die Aktivitäten des anderen zu erhalten. Narzissten machen das im Übrigen auch. Mache dir aber keine Sorgen. Du bist durch dieses Verhaltensmuster nicht gleich eine Narzisstin. Wir sprechen immer noch über die emotionale Abhängigkeit.

Bist du so richtig im Strudel deiner emotionalen Abhängigkeit, verlierst du allmählich deine eigene Identität und konzentrierst dich ausschließlich auf die Bedürfnisse und Wünsche des anderen. Du passt dich an seine Vorlieben und Meinungen an und vernachlässigst deine eigenen Bedürfnisse extrem. All das, was ich dir gerade runtergeschrieben habe, habe ich selbst in Kennenlernphasen bei mir erlebt. Es hat mich wahnsinnig gemacht, mich so abhängig von einem anderen Menschen zu fühlen. Natürlich ist es auch wichtig zu beachten, dass das vorhanden sein, eines oder mehrerer dieser Anzeichen, nicht automatisch bedeutet, dass du emotional abhängig bist. Es könnte jedoch darauf hinweisen, dass du dich in Richtung emotionale Abhängigkeit bewegst. Sich darüber bewusst zu sein und aktiv an einem gesunden Gleichgewicht innerhalb einer Verbindung/Beziehung zu arbeiten, ist ein ganz entscheidender Schritt.

Was begünstigt eine emotionale Abhängigkeit?

Was begünstigt eine emotionale Abhängigkeit?

Menschen, die unsichere Bindungsmuster entwickelt haben, können zu einem höheren Risiko neigen, emotional abhängig zu werden. Wenn sie in der Vergangenheit unsichere oder instabile Beziehungen erlebt haben, spüren sie oftmals ein verstärktes Bedürfnis nach Sicherheit und Bestätigung. Auch ein geringes Selbstwertgefühl kann ebenfalls dazu führen, sich emotional abhängig zu fühlen. Es wird dann die tiefste Überzeugung in sich getragen, nicht liebenswert oder gut genug zu sein. Infolgedessen sucht man dann die Bestätigung und Anerkennung von anderen, sprich den potentiellen Partner, um das eigene Selbstwertgefühl zu steigern. Davon wird man dann abhängig, um sich dauerhaft gut zu fühlen.

Die Angst vor dem Alleinsein oder vor dem Verlassenwerden, ist ein wesentlicher Faktor, dass man sich emotional stark an eine andere Person bindet. Die Vorstellung alleine zu sein, kann starke Ängste auslösen und das Bedürfnis nach ständiger Nähe und Bestätigung verstärken. Wenn bestimmte grundlegende Bedürfnisse wie Liebe, Sicherheit oder Zugehörigkeit in der Vergangenheit nicht erfüllt wurden, kann dies zu einem übermäßigen Bedürfnis nach emotionaler Nähe führen. Die Suche nach Erfüllung dieser unerfüllten Bedürfnisse, kann dann ebenfalls zur emotionalen Abhängigkeit führen. Du siehst, es ist ein sehr umfassendes Thema.

Eine idealisierte Vorstellung vom Partner kann ebenfalls in die Abhängigkeit führen. Wenn man den potentiellen Partner als perfekt und unverzichtbar wahrnimmt, kann dies zu einem übermäßigen Bedürfnis nach seiner Anwesenheit und Bestätigung führen. Macht man das eigene Glück und die persönliche Erfüllung ausschließlich von einer Beziehung abhängig, besteht ein erhöhtes Risiko für emotionale Abhängigkeit. Das Fehlen eines erfüllten Lebens außerhalb der Beziehung, kann dazu führen, dass man die eigene Identität und das eigene Glück von einem Partner abhängig macht.

Woher kommt meine emotionale Abhängigkeit?

Woher kommt meine emotionale Abhängigkeit?

Frühere traumatische oder unsichere Beziehungserfahrungen können dazu führen, dass man emotional abhängig wird. Wenn man in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann das Vertrauen in Beziehungen erschüttert sein und zu einem starken Bedürfnis nach emotionaler Sicherheit und Nähe führen.

Die Angst vor dem Verlust des Partners oder der Beziehung ist ein wesentlicher Faktor, der in die emotionale Abhängigkeit führt. Man versucht den Partner eng an sich zu binden, aus Angst irgendwann wieder alleine dazustehen.

Oftmals spielen auch schmerzhafte Kindheitserfahrungen in dieser Thematik mit hinein. Gab es vielleicht den ein oder anderen emotional nicht verfügbaren Elternteil, so suchen wir als erwachsene Person, immer noch nach der nicht vorhandenen Elternliebe. Wir projizieren in dem Moment die kindliche Wunde auf einem potentiellen Partner. Wie ich auch oben schon erwähnt habe, spielt ein geringes Selbstwertgefühl eine enorm große Rolle und das Bedürfnis nach Sicherheit, Zugehörigkeit, Liebe und Anerkennung.

Wie löse ich mich aus der emotionalen Abhängigkeit?

Erst einmal ist es wichtig deine emotionale Abhängigkeit zu erkennen und in den weiteren Schritten diese zu akzeptieren. Sei ehrlich zu dir selbst und überspiele dieses auch nicht durch eine gewisse Coolness. Arbeite unbedingt an der Stärkung deines Selbstwertgefühls und deinem Selbstvertrauen. Identifiziere deine Stärken und positiven Eigenschaften, setze realistische Ziele und belohne dich für deine Erfolge.

Um dich von der emotionalen Abhängigkeit zu lösen, ist es sehr wertvoll, ein unterstützendes soziales Netzwerk aufzubauen. Umgebe dich mit positiven Menschen, die dich ermutigen und unterstützen, weiter in deine Kraft zu kommen. Pflege Freundschaften und Beziehungen, die auf Gegenseitigkeit beruhen und wo du nicht ständig die Geberin bist. Werde dir darüber bewusst, welche Bedürfnisse du innerhalb einer Beziehung hast und welche Bedürfnisse du dir selbst erfüllen kannst. Erlaube dir selbst, unabhängig von anderen glücklich zu sein und finde heraus, was dir persönlich Freude bereitet und dich erfüllt.

Die Kommunikation ist auch ein wichtiger Faktor, um deine emotionale Abhängigkeit mehr und mehr aufzulösen. Bedeutet: Lerne klare Grenzen zu setzen und deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu kommunizieren. Respektiere deine eigenen Grenzen und verlange dies auch von anderen. Es ist wichtig, dass du deine persönlichen Ressourcen schützt und dich nicht übermäßig aufopferst, nur um in Beziehung oder in Verbindung mit einem anderen Menschen zu sein.

Wenn du Schwierigkeiten hast, an deine Kindheitsthemen heranzukommen, um noch mal mehr Bewusstsein für deine emotionale Abhängigkeit zu bekommen, empfehle ich dir professionelle Unterstützung hinzuzuziehen. Diese kann dir dabei helfen, tieferliegende Probleme zu identifizieren und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Sei wirklich geduldig mit dir selbst, da die Veränderung von emotionaler Abhängigkeit Zeit braucht. Jeder Prozess ist individuell und darf beachtet werden, damit nicht ein innerer Druck entsteht und dadurch weitere Blockaden erzeugt werden.

Was kann ich noch tun innerhalb einer Kennenlernphase?

Nimm dir Zeit, um über deine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ängste nachzudenken. Frage dich, warum du dich möglicherweise emotional abhängig fühlst und ob es bestimmte Muster oder Erfahrungen aus der Vergangenheit gibt, die dazu beitragen könnten. Konzentriere dich auf dein eigenes Wohlbefinden und kümmere dich um dich selbst. Achte auf deine körperliche und emotionale Gesundheit, indem du genug Schlaf bekommst, dich ausgewogen ernährst, regelmäßig Sport treibst und Aktivitäten machst, die dir Freude bereiten. Triff dich mit deinen Freunden und halte nicht jeden Tag frei, nur um keine Möglichkeit zu verpassen, deinen Wunschpartner zu treffen. Bewahre dir deine eigene Identität, indem du deine eigenen Interessen und Aktivitäten verfolgst. Konzentriere dich nicht ausschließlich auf die Verbindung/Beziehung, denn das macht extrem unattraktiv, denn dein Gegenüber spürt deine Bedürftigkeit, in der Art wie du kommunizierst und wie du dich verhältst.

Arbeite für dich daran, gesunde Beziehungsmuster zu entwickeln. Mach dich unabhängig von Partnerschaft, indem du dich auf andere Lebensbereiche konzentrierst. Vielleicht möchtest du ein neues Hobby beginnen, eine neue Sprache lernen oder neue Themen, für die du dich interessierst, integrieren. Ich selbst habe zum Beispiel damals das Thema Spiritualität für mich entdeckt und bin darin völlig aufgegangen. Dadurch, dass ich es so sehr geliebt habe und auch noch liebe, mich in diesem Themenbereich weiterzubilden, verbringe ich nicht mehr 24/7 damit, mir über eine mögliche Partnerschaft Gedanken zu machen.

Ich persönlich liebe es zum Beispiel in der Natur zu sein und dort die wahre Schönheit zu entdecken. Ich gehe darin völlig auf und verliere Raum und Zeit, wenn ich zum Beispiel an der Küste bin oder einen ausgiebigen Spaziergang im Wald mache. Mir begegnet durch all das was ich für mich erlebe so viel Schönes, dass ich dieses mit einem potentiellen Partner teilen möchte. All das, was ich mir innerhalb der letzten Jahre auch aufgebaut habe, hat mich deutlich unabhängiger von Partnerschaft gemacht. Das bedeutet, dass ich andere Lebensbereiche priorisiert habe, um erstmal dem Thema Partnerschaft ein Stückweit eine Pause zu gönnen. Mittlerweile sind all diese Lebensbereiche so schön erfüllt für mich, dass ich mich nun wieder dem Thema Partnerschaft zuwenden möchte und ich weiß, dass all das, was ich mir in den letzten Jahren aufgebaut habe, eine gesunde Beziehung begünstigen kann. Ich habe mich deutlich unabhängiger von Partnerschaft gemacht.

Zusammengefasst

Mir ist es noch einmal wichtig anzumerken, dass die Lösung und Auflösung deiner emotionalen Abhängigkeit ein fortlaufender Prozess ist und Zeit benötigt. Es erfordert Selbstreflektion, Engagement und Geduld, um die Auswirkungen zu überwinden und gesunde Beziehungsmuster zu entwickeln. Es kann sich als sehr hilfreich erweisen, sich eine Zeit lang mal aus der Datingwelt zurückzuziehen, um sich selbst den Druck zu nehmen, unbedingt in einer Partnerschaft sein zu müssen. Es kann so erleichternd sein, erst einmal sich selbst kennenzulernen, bevor irgendein inneres Mangelgefühl auf potentielle Partner projiziert wird und am Ende wieder Enttäuschung und Herzschmerz die Konsequenz daraus ist.

Dein Leben ist wertvoll und verdient es, in Freude gelebt zu werden.

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

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