Hinter verschlossenen Türen! Der Kampf als Opfer eines Narzissten!

2. August 2023
Hinter verschlossenen Türen! Der Kampf als Opfer eines Narzissten!

Niemand glaubt mir

Toxische Beziehungen sind extrem gefährlich. Sie beginnen wie im Traum. Zu Beginn einer toxischen Beziehung befindet sich der Narzisst in der sogenannten Idealisierungsphase und kann äußerst charmant, aufmerksam und überzeugend erscheinen. Dieses Verhalten dient dazu, das potentielle Opfer einzufangen und eine enge Bindung herzustellen.

Narzissten ziehen Menschen durch ihre positive Ausstrahlung an. Sie können eloquent und überzeugend sein, wenn es darum geht, ihre Ziele zu erreichen. In der Anfangsphase überhäufen Narzissten ihre potentiellen Opfer oft mit übertriebener Zuneigung, Komplimenten und Aufmerksamkeit. Das potentielle Opfer wird auf ein Podest gestellt und er beschreibt es als perfekt, einzigartig und besonders, um das Opfer glauben zu lassen, dass es etwas ganz Besonderes ist und eine einzigartige Verbindung besteht.

Narzissten stürzen sich schnell in Beziehungen und täuschen eine tiefe emotionale Bindung vor, durch die das Opfer das Gefühl bekommt, dass sie sich bereits sehr gut kennen und die Beziehung auf einer intensiven Ebene steht. Der Narzisst ist äußerst großzügig mit Geschenken oder romantischen Gesten, um die Zuneigung des Opfers zu gewinnen und es emotional an sich zu binden. Sie täuschen Empathie vor, in dem sie sich interessiert zeigen und auf die Gefühle des Opfers eingehen. Allerdings ist diese Empathie oftmals oberflächlich und dient hauptsächlich dazu, das Opfer emotional mehr an sich zu binden.

Zusätzlich gibt er vor, viele gemeinsame Interessen und Ideale mit dem potentiellen Opfer zu teilen, um noch mal mehr das Gefühl einer tiefen Verbindung zu stärken. In der Anfangsphase kritisiert ein Narzisst selten und zeigt sich von seiner besten Seite. Er versucht eine positive und ungetrübte Wahrnehmung des Opfers aufrechtzuerhalten.

So beginnen in der Regel toxische Beziehungen. Dem Umfeld wird dann mitgeteilt, welch großes Glück man mit diesem Partner hat. Zu diesem Zeitpunkt ist dem Opfer noch nicht bewusst, welche schlimme Zeit ihm nun bevorsteht. Es wird nun die Hölle auf Erden erleben. Manche Opfer von narzisstischem Missbrauch schämen sich so sehr für das Erlebte, dass sie sich isolieren, oder nicht über den Missbrauch sprechen. Vielleicht wird noch die ein oder andere Freundin mit eingebunden, wo man sich dann über das Erlebte mitteilt. Die engsten Vertrauten werden Mitgefühl aufbauen und versuchen, das Opfer darin zu unterstützen, das Erlebte zu verarbeiten.

Bei anderen kann es schon schwieriger sein und sie hinterfragen deine gesprochenen Worte. Vielleicht hörst du dann auch Sätze wie: „Er war doch immer so nett und freundlich. Vielleicht hast du sein Verhalten falsch interpretiert? Vielleicht warst du auch einfach zu empfindlich!“ Solche Aussagen sitzen und helfen im Verarbeitungsprozess nicht weiter.

Nach der toxischen Beziehung geht der Kampf weiter

Nach der toxischen Beziehung geht der Kampf weiter

Im Grunde genommen kann man es dem Umfeld nicht verübeln, dass es erst mal verunsichert ist, nach der Aussage: „Ich bin Opfer von einem Narzissten geworden!“ Emotionaler Missbrauch findet hinter verschlossen Türen statt und es ist daher für Außenstehende oft schwer erkennbar. Im Gegensatz zu körperlichem Missbrauch, der möglicherweise sichtbare Spuren hinterlässt, sind die Auswirkungen von emotionalem Missbrauch oft subtiler und versteckter.

Viele Täter von emotionalem Missbrauch sind in der Lage, sich in der Öffentlichkeit anders zu präsentieren. Sie sind dann, wie bereits oben erwähnt, charmant, liebenswürdig und sehr zuvorkommend, was es für andere schwer macht, die wahre Natur der Beziehung zu erkennen.

Im Gegensatz zu physischen Verletzungen hinterlässt emotionaler Missbrauch oft keine sichtbaren Beweise. Dies kann dazu führen, dass es schwieriger ist, andere von der Realität der Situation zu überzeugen. Ein Narzisst verhält sich in der Öffentlichkeit meistens völlig normal, so wie die breite Masse. Doch, sobald die Tür ins Schloss fällt, übt er wieder massiven Druck auf die Partnerin aus und wendet verschiedene manipulative Taktiken an, um das Opfer zu kontrollieren, es zu isolieren und es von Unterstützungssystemen fernzuhalten. Emotionaler Missbrauch kann in Form von verbaler Gewalt, Gaslighting, Manipulation, Demütigung, Schuldzuweisungen und anderen subtilen Taktiken auftreten.

Narzissten sind sehr raffiniert und wahre Meister darin, einige Schritte vorauszuschauen. Das bedeutet, dass sie schon im Vorfeld Äußerungen getätigt haben, die darauf schließen lassen, dass das Opfer gestört ist und ihm das Leben zur Hölle gemacht hat. Das Umfeld ist dann völlig geschockt und irritiert, weil es zum einen den Narzissten als sehr freundlich und zuvorkommend erlebt und zum anderen davon ausgeht, das Opfer gut zu kennen. Nun steht plötzlich das Umfeld zwischen den Stühlen. Narzissmus und narzisstische Persönlichkeitsstörung sind komplexe psychologische Konzepte, die nicht jeder kennt oder versteht. Menschen, die nicht mit diesen Themen vertraut sind, haben oftmals Schwierigkeiten darin, die Dynamik einer narzisstischen Beziehung zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

Einige Menschen haben Schwierigkeiten darin, sich mit diesem Konzept Narzissmus oder toxische Beziehung auseinanderzusetzen. Dass jemand, den sie kennen oder lieben, tatsächlich stark narzisstische Züge haben könnte, kommt in ihrer Welt nicht vor. Es kann einfacher sein, die Probleme in der Beziehung herunterzuspielen oder zu leugnen, als sich mit der Realität auseinander zu setzen.

Nicht alle narzisstischen Partner zeigen offensichtliche und extreme narzisstische Verhaltensweisen. Einige Narzissten können subtilere Tendenzen haben, die schwerer zu erkennen sind und daher von anderen leicht übersehen werden. Verdeckte Narzissten sind wahre Meister darin. Manchmal sind Menschen in unserem Umfeld einfach nicht bereit, die Realität zu akzeptieren und anzuerkennen, weil sie befürchten, dass sie dann auch in die Konflikte und Probleme der Beziehung hineingezogen werden könnten. Eben genau dieses kann dazu führen, dass sie die Aussagen des Opfers ignorieren oder minimieren. Dieses Verhalten dient zum reinen Selbstschutz.

Wie kann ich es meinem Umfeld bestmöglich erklären?

Wie kann ich es meinem Umfeld bestmöglich erklären?

Das Erklären deiner Erfahrungen als Opfer eines Narzissten, kann eine Herausforderung sein, da Narzissmus und toxische Beziehungen für manche Menschen schwer zu verstehen sind. Überlege genau, wem du von deinen Erfahrungen erzählen möchtest. Wähle Menschen aus, denen du vertraust und die unterstützend und einfühlsam sind. Nicht jeder wird in der Lage sein, angemessen darauf zu reagieren, also sei vorsichtig bei der Auswahl.

Versuche deine Erfahrungen klar und präzise zu kommunizieren, ohne übermäßig ins Detail zu gehen, wenn du dich dabei unwohl fühlst. Verwende einfache Begriffe und Beispiele, um die Dynamik der toxischen Beziehung zu erklären. Stelle deine Erfahrungen als deine eigenen dar, indem du Ich- Aussagen verwendest. Zum Beispiel: „Ich war in meiner vergangenen Beziehung mit jemandem zusammen, der stark narzisstische Verhaltensweisen gezeigt hat und es hat mich sehr verletzt.“

Vermeide es, die Schuld oder Verantwortung für die toxische Beziehung alleine zu übernehmen. Narzisstische Beziehungen sind geprägt von Manipulation und Kontrolle und es ist wichtig, dass du in erster Linie für dich verstehst, dass du nicht schuldig bist, dass der Narzisst sich so verhalten hat und dich emotional missbraucht hat. Lass dir auch die Schuld von niemanden einreden.

Manche Menschen haben möglicherweise nicht viel Erfahrung mit dem Thema und verstehen nicht, was ein Narzisst ist und wie sich dieser verhält. Biete daher Informationen oder Ressourcen an, die ihnen dabei helfen können, die Tragweite besser zu verstehen. Menschen reagieren auf solche Enthüllungen unterschiedlich. Einige könnten Verständnis zeigen und Unterstützung anbieten, während andere möglicherweise skeptisch sind oder nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Gib deinem Umfeld Zeit, deine Erfahrungen und Informationen zu verarbeiten und darauf zu reagieren. Es kann einige Zeit dauern, bis Menschen sich an das Thema gewöhnt haben und angemessen darauf eingehen können.

In solch einer Situation kann es hilfreich sein, eine Therapie oder Beratung in Betracht zu ziehen, um die Erfahrungen zu besprechen und Unterstützung bei der Bewältigung des Traumas zu erhalten. Setze auf jeden Fall Grenzen, falls jemand nicht angemessen auf deine Erfahrungen reagiert oder dir suggerieren will, dass du selbst schuld bist. Es macht durchaus Sinn für deinen Heilungsprozess, dich von solchen Gesprächen zurückzuziehen.

Ich habe es selbst so oft erlebt, dass mich meinem Umfeld nicht angemessen auffangen konnte. Es gab Ex-Partner, die schon im Vorfeld so böses Blut über mich vergossen haben, dass ich am Ende der Drachen innerhalb unserer Beziehung war. So zumindest wurde ich nach außen dargestellt. Nach der Trennung wurde ich dann gemieden oder zumindest schief von der Seite angeguckt. Der Narzisst hat alle Register gezogen. Für mich stand es irgendwann außer Frage, mich von diesem Umfeld vollständig zu lösen.

Mal ganz ehrlich, am Ende zählt nur das, was du gesehen und gefühlt hast innerhalb eurer Beziehung. Du hast den Missbrauch tagtäglich erlebt! Du hast die Demütigungen jeden Tag aufs Neue gespürt und gehört. Du bist die, die verzweifelt versucht hat, eure Beziehung am Laufen zu halten. Nur du weißt, was tatsächlich passiert ist. Am Ende zählt nur, dass du dir selbst glaubst und vertraust.

Zusammengefasst

Wenn du für dich das Gefühl hast, allein auf weiter Flur zu stehen mit deiner Erfahrung, zögere bitte nicht, dir Unterstützung zu suchen. Es gibt Selbsthilfegruppen, worin ein wertvoller Austausch stattfindet und sich die Opfer verstanden fühlen. Ich war damals auch ein paar Wochen in unterschiedlichen Gruppen vertreten, die mir sehr weitergeholfen haben. Die traumatische Erfahrung einer toxischen Beziehung, können tiefgreifende Auswirkungen haben. Mit der richtigen Unterstützung und Arbeit an der Heilung ist es jedoch möglich, aus den Folgen einer toxischen Beziehung herauszukommen und ein gesundes und erfülltes Leben zu führen.

Quäle dich nicht damit, andere Menschen von deiner Erfahrung überzeugen zu wollen. Es ist verschenkte Lebenszeit. Konzentriere dich stattdessen darauf, den Weg der Selbstheilung zu gehen. Das beinhaltet auch das Loslassen und Akzeptieren. Akzeptanz, dass dir das passiert ist und du nicht jeden Menschen davon überzeugen kannst. Loslassen von Ungerechtigkeit, dass nicht jeder deinen Schmerz versteht. Am Ende zählt nur deine Meinung darüber, wie du für dich deine Beziehung wahrgenommen und erlebt hast.

Dein Leben ist wertvoll und verdient es, in Freude gelebt zu werden.

Hilfe, um toxische Beziehungen zu verarbeiten und dir zu einem starken ICH zu verhelfen, erhältst du bei mir.
Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina

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