Podcast#139 – Eiskalter Entzug nach toxischer Beziehung
Jede Person, die glaubt, dass nach einer Trennung von einem Narzissten alles vorbei ist, erlebt den Albtraum danach im vollen Umfang. Der Schmerz ist unerträglich und die Aussicht auf eine Zukunft unter dunklen Wolken.
Nach einer toxischen Beziehung muss man durch den eiskalten Entzug hindurch. Ja, es ist wirklich wie ein Drogen- oder Alkoholentzug. Die emotionale Abhängigkeit ist in jeder Faser des Körpers zu spüren. Deshalb auch der starke Drang, immer wieder Kontakt zu dem Ex Partner aufzunehmen. Berater, Coaches und auch Psychologen raten dringend an, den Kontakt zum toxischen Ex Partner einzustellen. Mit Kindern ist dieses natürlich nicht möglich. Da gilt es den Kontakt auf ein Minimum zu beschränken und zusätzlich die Grey Rock Methode anzuwenden.
Wie wirkt sich der Entzug aus?
Der Entzug nach toxischen Beziehungen kann eine Vielzahl von Auswirkungen haben, die von Person zu Person unterschiedlich sein können. Einige der Auswirkungen können kurzfristig oder langfristig sein und können sich auf verschiedene Aspekte des Lebens auswirken, wie zum Beispiel:
Emotionale Auswirkungen
Der Entzug nach einer toxischen Beziehung kann emotionale Turbulenzen verursachen, wie zum Beispiel Traurigkeit, Angst, Wut, Schuldgefühle oder auch Verwirrung. Es kann zudem auch zu einem Verlust des Selbstwertgefühls und einer inneren Leere führen.
Physische Auswirkungen
Toxische Beziehungen können auch körperliche Symptome verursachen, wie zum Beispiel Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Muskelverspannungen. Diese Symptome treten vermehrt während des Entzugs auf.
Soziale Auswirkungen
Eine toxische Beziehung kann dazu führen, dass man soziale Kontakte vernachlässigt oder verliert. Der Entzug kann zu einem Gefühl der Isolation führen und es kann einige Zeit dauern, bis man wieder fähig ist, neue soziale Kontakte aufzubauen.
Finanzielle Auswirkungen
Wenn die toxische Beziehung schon finanzielle Auswirkungen hatte, wie zum Beispiel hohe Schulden oder finanzielle Abhängigkeit, kann der Entzug noch mal mehr finanzielle Herausforderungen mit sich bringen. Oftmals geht es nach einer Trennung direkt in die Krankmeldung, die dann über einen längeren Zeitraum anhalten kann. Man fällt ins Krankengeld und steht vor der nächsten finanziellen Herausforderung.
Gefühlsschwankungen in der Entzugsphase
Gefühlsschwankungen sind eine häufige Erfahrung nach toxischen Beziehungen. In der Entzugsphase ist dieses Phänomen noch einmal schwerer zu greifen. Hier sind einige der möglichen Gefühlsschwankungen, die nach einer toxischen Beziehung auftreten können:
Traurigkeit und Depression
Der Verlust einer Beziehung kann zu Traurigkeit und Depressionen führen. Insbesondere, wenn die Beziehung toxisch war, kann der Verlust auch eine Erleichterung sein. Jedoch zeigt sich häufiger eine Phase der Trauer und des Schmerzes.
Verwirrung und Unsicherheit
Eine toxische Beziehung kann oft von Konflikten und ungesunden Mustern geprägt sein. Nach dem Ende der Beziehung können sich Betroffene verwirrt und unsicher fühlen, da sie sich fragen was sie hätten anders machen können oder was falsch gelaufen ist.
Wut und Groll
Wenn die Beziehung sehr toxisch war und das Vertrauen missbraucht wurde, können Betroffene oft Wut und Groll gegenüber dem Partner empfinden. Es kann auch Wut auf sich selbst geben, weil man erlaubt hat, dass die Beziehung so schlecht wurde.
Angst und Unsicherheit
Eine toxische Beziehung kann auch dazu führen, dass Betroffene Angst und Unsicherheit gegenüber zukünftigen Beziehungen empfinden. Es kann schwierig sein Vertrauen aufzubauen und sich emotional zu öffnen, wenn man durch eine traumatische Beziehung gegangen ist. Man hat für sich das Gefühl, dass man nur noch Narzissten sieht und die Welt voller Gefahren lauert.
Es ist wichtig zu beachten, dass Gefühlsschwankungen normal sind und dass jeder Mensch auf eine toxische Beziehung anders reagiert. Du darfst dir Zeit nehmen für die eigene Heilung und den Aufbau deines Selbstwertes. Wenn deine Gefühlsschwankungen jedoch länger als einige Wochen andauern oder sie das tägliche Leben so sehr beeinträchtigen, dass du überhaupt nicht mehr klarkommst, ist es ratsam professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Destruktive Verhaltensweisen nach toxischen Beziehungen
Toxische Beziehungen können destruktive Verhaltensweisen bei den betroffenen Personen auslösen, insbesondere nach dem Ende der Beziehung. Hier sind einige Beispiele für destruktive Verhaltensweisen, die nach einer toxischen Beziehung auftreten können:
Selbstschädigung
Personen können sich selbst verletzen, um sich von emotionalen Schmerzen abzulenken oder um Gefühle der Kontrolle zu empfinden. Selbstverletzendes Verhalten kann sich auf verschiedene Weise äußern, wie zum Beispiel Schnittwunden, Verbrennungen oder Essstörungen.
Suchtverhalten
Menschen können nach einer toxischen Beziehung in ein Suchtverhalten verfallen, um mit dem emotionalen Schmerz umzugehen. Alkohol- und Drogenmissbrauch, sowie übermäßiges Essen oder Kaufsucht können hierbei auftreten.
Emotionale Instabilität
Nach einer toxischen Beziehung und in der Entzugsphase können Schwierigkeiten auftreten, die eigenen Emotionen zu regulieren. Das kann dazu führen, dass die betroffenen Personen wütend oder traurig werden und Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu kontrollieren.
Soziale Isolation
Die Opfer von emotionalem Missbrauch können sich nach einer toxischen Beziehung von anderen isolieren, um sich vor weiteren Schmerz zu schützen. Auch das tritt sehr häufig im eiskalten Entzug auf.
Stalken auf sozialen Netzwerken nach toxischen Beziehungen
Nach der Trennung von einem Narzissten kann es vorkommen, dass die betroffenen Personen dazu neigen, das Online-Verhalten des Ex Partners auf den sozialen Netzwerken zu überwachen oder zu stalken. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen:
Erwartungen
Die Opfer können sich unterschwellig noch Hoffnungen machen, dass sich ihr Ex-Partner doch noch verändert und sie den Narzissten zurückgewinnen können oder er in irgendeiner Form mit der Absicht auf Versöhnung auf sie zukommt.
Unsicherheit
Die betroffenen Personen können sich unsicher fühlen und möchten herausfinden, was ihr Ex- Partner nach der Trennung macht, um eigene Entscheidungen noch mal mehr zu untermauern, oder um herauszufinden, ob es schon eine neue Frau an seiner Seite gibt.
Wenn Betroffene das Gefühl haben, dass sie Schwierigkeiten damit haben ihre Gedanken und Gefühle in Bezug auf ihren Ex Partner zu kontrollieren, kann es wirklich hilfreich sein, sich professionelle Hilfe zu suchen. Eine erfahrene Person kann dabei helfen, gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um sich von der Vergangenheit zu lösen.
Wie lange hält der Entzug an?
Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, wie lange ein Entzug nach toxischen Beziehungen dauern kann, da jeder Mensch und jede Beziehung einzigartig sind. Ein Entzug kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten oder sogar Jahren dauern und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:
- Dauer und Intensität der Beziehung: Je länger und intensiver die toxische Beziehung war, desto länger kann der Entzug dauern.
- Die Art des Missbrauchs: Je nach Art des Missbrauchs, wie emotionaler, physischer oder sexueller Missbrauch, können die Auswirkungen des Entzugs unterschiedlich sein.
- Das Umfeld als Stütze: Das Vorhandensein eines starken Umfeldes, einschließlich Freunden, Familie oder eines Therapeuten, Coaches oder Berater, kann den Entzug verkürzen.
- Eigene Stärke und Resilienz: Die individuelle Stärke und Resilienz eines Menschen können ebenfalls einen Einfluss darauf haben, wie schnell er sich von einer toxischen Beziehung erholt. Da geht jeder wirklich in seinem Tempo und hier gibt es kein richtig oder falsch.
Ich möchte noch mal in aller Deutlichkeit erwähnen, dass ein no Contact zwingend notwendig ist, um den Entzug bestmöglich durchzustehen. Betroffene Personen, die gemeinsame Kinder mit einem Narzissten haben, haben es noch mal schwerer und dennoch kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es möglich ist, durch den Entzug hindurchzugehen. Jeder weitere Kontakt wird eine Loslösung der toxischen Beziehung erschweren. Der Entzug geht immerzu in eine neue Phase, sobald der Kontakt wieder aufgenommen wird. Der Körper und die Psyche müssen sich wirklich von dem hochexplosiven Cocktail, aus unterschiedlichen Hormonen, erholen. Dazu braucht es den absoluten Kontaktabbruch.
Hier kannst du dir diese Podcastfolge anhören:
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Ich freue mich auf dich.
Von Herz zu Herz, deine Martina
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